Böse Überraschung für Mukoviszidose-Patienten in Augsburg
Plus Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayern dem Josefinum untersagt, weiterhin erwachsene Patienten mit Mukoviszidose zu behandeln. Was dahinter steckt.
Der Zeitpunkt hätte ungünstiger kaum sein können: Kurz vor dem Beginn der Weihnachtsferien hat der Beratungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) dem Krankenhaus Josefinum die Ermächtigung zur Behandlung erwachsener Mukoviszidose-Patienten entzogen. Rund 30 Augsburger Patienten mit der lebensbedrohlichen Krankheit standen auf einmal ohne vernünftige ärztliche Versorgung und ohne Medikamente da. Doch wie es aussieht, wird das Universitätsklinikum Augsburg (UKA) in die Bresche springen und sich künftig um die Patienten kümmern.
Der Augsburger Landtagsabgeordnete Harald Güller (SPD), an den sich einige Patienten in ihrer Not gewandt hatten, kann das Vorgehen der KVB nicht verstehen. "Es ist nicht nachvollziehbar, warum sie gegen die persönliche Ermächtigung des Josefinum vorgegangen ist, solange es keine zufriedenstellende Nachfolgeregelung gibt", sagt er. Was mit den Patienten gerade seitens der KVB angestellt werde, nennt er "verantwortungslos". Er hat sich unter anderem an Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Hummel gewandt, um eine Lösung zu finden.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Da fehlen mir wirklich die Worte. Bürokratie und Paragrafen gehen vor Menschenleben. Können sich die Verantwortlichen in der KVB vorstellen, was es für Patienten bedeutet, so im Stich gelassen zu werden? Unfassbar! Sich hinter "Vorschriften" verstecken ist einfach. Da wird einem schlecht.
Es geht hier um eine schwere Krankheit.
Es kann nicht sein, dass eine Behandlung der schwer kranken Patienten seitens der kvb verboten wird, ohne zuvor eine alternative zu schaffen.
Die verantwortliche Person ist zu entlassen.
Vielen Dank, Maja S.,
für den sehr zutreffenden Kommentar.
In beiden Fällen sollte die Entscheidung des Zulassungsausschusses und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns dringend überdacht und gegebenenfalls revidiert werden.
Das Wohl der betroffenen Patient:innen und deren Familien muss unbedingt an erster Stelle stehen.
Dr. Christine Lüdke
Das ist die zweite so unverständliche wie unsympathische Nachricht über ärztliches Organisationswesen zum Jahresende hin.
Man könnte den Eindruck gewinnen, die ärztlichen Verbände und Vereinigungen erfüllen einen Selbstzweck, ihnen ginge es in erster Linie um Macht und Zutändikeiten, ggf. um Geld vllt. auch um die Beibehaltung starrer aber unsinniger Regelungen (erwachsene Patienten dürfen nicht mehr von ihrer Ärztin, die sie seit vielen vielen Jahren behandelt hat, betreut werden) und allenfalls als Vorwand um den kranken Menschen.
Wie man mit diesen umgeht, spottet jeder Beschreibung. Dass auf Begründungen gewartet werden muss, dass man den Übergang von Zuständigkeiten in der Behandlung nicht vorbereitet und begleitet ist wirklich schäbig. Mal davon abgesehen, dass das Klinikum in Pandemiezeiten doch wahrlich genügend Aufgaben hat und sich nicht auch der Betreung von weiteren schwerkranken Menschen verpflichtet sehen muss, mal ganz außen vor gelassen, ob diese gerade jetzt gerne ins Klinikum möchten für ihre Behandlung.