Cocktails im Kaffeehaus
Helmut Nieberles Projekt „Café Rio“
Wenn zwei musikalische Welten aufeinanderprallen, entsteht dabei nicht selten ein neues Genre, das sich im Laufe der Jahre als eigenständiger Musikstil etabliert. So geschehen mit der brasilianischen Choro, die im 19. Jahrhundert entstanden ist und europäische Kaffeehausmusik mit afrikanischen Rhythmen kreuzte. Helmut Nieberle, Tausendsassa in Sachen 7-saitige Gitarre, fusionierte seinerseits die Choro, oder verniedlicht Chorinho, mit der eigenen Vorliebe für Kammermusik und Jazz. Das Ergebnis präsentierte der Regensburger Gitarrist mit seinem frisch zusammengestellten Quintett im Foyer der Puppenkiste.
„Café Rio“ nennt sich das Projekt, das sich mit Flöte (Franziska Forster) und Klarinette (Wofgang Roth, auch Saxofon), mit Gitarren (Helmut Nieberle, Paolo Morello), Cavaquinho (kleine viersaitige Gitarre ähnlich einer Ukulele, gespielt von Morello) und Pandeiro (Heinrich Klingmann, auch Bongo-Cajon) der Choro annahm. Doch brachten Nieberle und seine Mitmusiker nicht allein originale Arrangements zu Gehör. Vielmehr schlichen sich „Kompositionen aus eigener Herstellung“ (Nieberle) und Arrangements altbekannter Stücke ein ins Repertoire der brasilianischen Kaffeehausmusiker. Herausstechend hier die kaum mehr erkennbare Version von Weills „Mackie Messer“.Wo Nieberle dank 7-saitiger Gitarre gerne den Part des fehlenden Basses zusätzlich übernahm, ließ Morello seiner Vorliebe für den Gypsy Jazz solierend freien Lauf. Forsters Flöte und Roths Klarinette ergänzten sich derweil homogen und gaben in Nieberles kammermusikalischen Arrangements Klänge von verwobenem Charme zum Besten. Zusammengehalten wurde das Ganze von den reduzierten, doch stringent treibenden Rhythmen aus Klingmanns Pandeiro (Rahmentrommel mit Schellen) und der dezent angeschlagenen Bongo-Cajon.
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