Mit offenen Augen ist es erträglicher
Die Chinesin Yi Luo hat das Gefühl der Fremdheit in Zeichnungen verarbeitet. Jetzt ist ein Buch daraus entstanden
In China war Li You eine der besten im Deutschkurs, als sie jetzt zum Studium nach Augsburg kommt, versteht sie vieles nicht. Als ihr eine Kommilitonin erzählt, dass sie nach München pendelt, muss sie nachfragen, was das denn bedeutet und die erklärt ihr: „Mo... und ... als.. sh... immer Zug. Me ..ren ... w. ... n in München. Also l... in s.... Augsburg.“ Li hat nichts verstanden, aber sie tut so, als wüsste sie jetzt Bescheid, und es entsteht ein unangenehmes Schweigen. „Wenn man die Sprache nicht gut beherrscht erweckt man bei den anderen den Eindruck, man habe einen niedrigen IQ“, weiß Li.
Yi Luo ist ebenfalls Chinesin und wenn man sich am Telefon mit ihr unterhält, gibt es keine Verständnisschwierigkeiten. Das war nicht immer so, denn die Erlebnisse von Li sind auch die von Yi. In einem Comic hat die 30-Jährige ihre Erfahrungen in einem anderen Land, ihr Gefühl vom Fremdsein, ihre Einsamkeit thematisiert. Li ist die Protagonistin von „Running Girl“, ihrem ersten Buch, für das Yi Luo jetzt mit einem mit 6000 Euro dotierten Bayerischen Literaturstipendium ausgezeichnet wurde.
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