
In Augsburg soll die Corona-Maske der Zukunft entstehen

Plus Im Technologiezentrum wird an einem Corona-Schutz gearbeitet, der durchsichtig, angenehm zu tragen und umweltfreundlich sein soll. Das steckt hinter dem Projekt.

Corona-Schutzmasken gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Ausführungen, Formen und Materialien. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Sie sind weder bequem noch umweltfreundlich. Im Augsburger Technologiezentrum ist jetzt die Idee zu einer neuartigen Maske entstanden, bei der fast alle Nachteile der gängigen Masken ausgebügelt wurden – und die sich als Mund-Nasen-Schutz für private Benutzer ebenso eignet, wie für Pflegekräfte im medizinischen Bereich. Das System ließe sich sogar für den medizinischen Einsatz, beispielsweise im OP, erweitern, so die Entwickler.
Noch sind es nur Computermodelle und Modlelle aus Papier, die Professor Stefan Schlichter vom Institut für Textiltechnik und Alexander Gundling von Composites United zu bieten haben. Doch das Projekt ist soweit gediehen, dass erste Prototypen gebaut werden könnten – wenn sich ein Partner oder Investor findet, der die notwendigen und teuren Werkzeuge finanziert.
Das Projekt ist eines, wie man es sich für ein Gründerzentrum vorstellt. Quasi auf dem Gang, auf dem Weg zur Kaffeemaschine, entwarfen der Textil- und der Composittechnik-Experte ihre Vision einer alltagstauglichen Maske. Beide hatten sich in der Vergangenheit immer wieder über die erhältlichen Masken geärgert. „Die auf dem Markt befindlichen Masken haben alle Nachteile“, so Schlichter. Vor allem im Langzeitgebrauch seien sie unbequem und nach kurzer Zeit durchfeuchtet. Viele Träger, die beruflich den ganzen Tag ihren Mund und ihre Nase bedecken müssen, entwickelten Akne und andere Hautirritationen, weiß der Textilexperte. Die Wegwerfmasken seien ökologisch eine Katastrophe und selbst die Stoffmasken hätten wegen der häufigen Wäsche keine besonders gute Ökobilanz. „Ich habe mir gedacht, da muss es eine bessere Lösung geben“, sagt Schlichter.
Neue Corona-Maske aus Augsburg: Experten legen ihr Wissen zusammen
Eigentlich berät er mit seinem Institut für Textiltechnik unter anderem Maskenhersteller bei der Auswahl der richtigen Stoffmaterialien. Das Augsburger Unternehmen ist unter anderem auf Vliese, wie sie für Masken verwendet werden, spezialisiert. Kollege Alexander Gundling ist Geschäftsführer bei Composites United, einem Netzwerkunternehmen für die Verbundstoffindustrie. Aus ihrem gemeinsamen Know-how entstand ein wiederverwendbarer Maskenträger, in den unterschiedliche Filtermaterialien eingelegt werden können. Die Hochschule Augsburg berechnete die Daten, mit denen jetzt jederzeit Masken gefertigt werden könnten.

Der Maskenträger soll dabei aus einem weichen, durchsichtigen Material bestehen, wie es etwa für Schwimmbrillen im Gebrauch ist. „Auf diese Weise kann man auch erheblich mehr vom Gesicht des Gegenübers erkennen, als das jetzt der Fall ist“, so Schlichter. Ein Beschlagen der Brille wäre bei diesem Modell vorbei. Ist er einmal verschmutzt, lässt sich der Träger in der Spülmaschine reinigen. Als Filtermaterialien käme vom Tempotaschentuch über Filtertextilien bis zum zertifizierten Vliesstoff alles in Frage. Weil die eigentliche Filterfläche nur klein ist, bräuchte es nur einen Bruchteil des Materials, der für gängige Masken benötigt wird. Der Filter könne ohne Berührung ausgeworfen und ersetzt werden.
Damit das Projekt in die Tat umgesetzt werden kann, suchen Stefan Schlichter und Alexander Gundling derzeit nach einem Geldgeber. Man könne sich eine Partnerschaft oder Sponsoring vorstellen, betont Schlichter. Als Institut könne man die Ideen liefern, bei der Umsetzung und Vermarktung brauche man jetzt Hilfe.
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Na, ob die Chinesen da nicht schneller sind?
"Corona-Maske der Zukunft".
Jetzt habe ich eine Frage " Wie lange soll das Masken tragen noch dauern". ?
Müssen wir den jetzt immer tragen ??
So lange wie es politisch nützlich ist.
wen man nicht gerade eine Lungenkrankheiten wird sie mal nicht Schaden. Interessant wird es wenn die erste Grippezahlen kommen. Ich denke mal, die werde rapide in den Keller sinken. Somit hätte es ja auch etwas positives.