Corona-Regeln: Polizei nimmt nur wenige Menschen in Gewahrsam
Plus Während der ersten Corona-Welle saß ein Mann aus Augsburg wegen Verstößen 17 Tage lang hinter Gitter, ehe er freikam – was für viel Aufsehen sorgte. So ist die Lage derzeit.
Es war ein Fall, der für Aufmerksamkeit und auch Kritik sorgte: Ein Mann aus Augsburg hatte während der ersten Corona-Welle insgesamt 17 Tage in Polizeigewahrsam gesessen, weil er immer wieder gegen Corona-Regeln verstoßen haben und Platzverweise missachtet haben soll, wie eine Anfrage der Grünen im Sommer hervorbrachte. Ein absoluter Ausnahmefall, nicht nur in Augsburg, sondern auch in Bayern. Meistens sind Personen, die von der Polizei wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz in Gewahrsam genommen werden, spätestens am nächsten Tag wieder auf freiem Fuß. Ohnehin kommt es derzeit trotz verschärfter Einschränkungen in Augsburg nur noch selten zu solchen Fällen – und die Polizei rechnet trotz des sogenannten harten Lockdowns eher nicht damit, dass sich die Lage drastisch ändern wird.
Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, sind in der Stadt seit Juni lediglich fünf Personen wegen Verstößen gegen Corona-Regeln in Gewahrsam genommen worden. In drei Fällen davon hat die Polizei nach eigener Auskunft Zusammenkünfte von Jugendlichen aufgelöst, Personen aus dieser Gruppe mit auf die Dienststelle genommen und dann an ihre Erziehungsberechtigten übergeben, was rechtlich gesehen ebenfalls einen Gewahrsam darstellt und daher in der Statistik auftaucht. Auch die zwischenzeitlich erlassenen Einschränkungen ab November, die das öffentliche Leben weiter herunterfuhren, sorgten demnach nicht dafür, dass mehr Menschen von der Polizei in Augsburg wegen Verstößen gegen die Regeln in Gewahrsam genommen wurden. Zuletzt wurde ein 24-jähriger Mann am Sonntagnachmittag festgehalten, da er sich laut Polizei beharrlich weigerte, eine Maske zu tragen.
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