Das Augsburger Bahnhofsgebäude hängt bald in der Luft
Kommende Woche werden im Erdgeschoss die Wände des Bauwerks eingerissen. Das 1500 Tonnen schwere Denkmal ruht dann für mehrere Monate auf Stahlstützen.
Sieben Jahre nach dem Baustart und fünf Jahre vor der geplanten Fertigstellung sind die Bauarbeiten für den Bahnhofstunnel in ihrer kompliziertesten Phase angekommen: Momentan sind die Ingenieure und Bauarbeiter dabei, die Untertunnelung des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes in Angriff zu nehmen. Dazu müssen die Mauern im Erdgeschoss abgebrochen werden – in den kommenden Monaten wird das Gebäude aus dem Jahr 1845 auf einem Stahlgerüst „schweben“. Rund 1500 Tonnen lasten dann auf den Stahlträgern.
Ganz risikolos ist die Operation nicht. Um die Außenwände des Gebäudes zu versteifen, wurden die Fenster zugemauert und das Mauerwerk mit eingespritztem Kunstharz stabilisiert. Die Ingenieure rechnen damit, dass sich das ganze Gebäude im Zuge der Arbeiten setzen wird. Ein Messsystem registriert Bewegungen des Mauerwerks, mit Hydraulikpressen kann dann gegengesteuert werden, um Risse im ältesten noch in Betrieb befindlichen Bahnhofsgebäude Deutschlands zu verhindern. „Wenn Setzungen auftreten, bekommen wir sofort eine SMS aufs Handy und können reagieren. Das Messsystem ist darauf abgestellt“, so Oberbauleiter Thomas Weinl. Man habe alles getan, um Schäden am Gebäude zu verhindern.
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