Das hat die Menschen in Augsburg 2019 bewegt
Plus Ein unerwarteter Rückzug, ein schlimmes Verbrechen, eine überraschende Ernennung: Über diese Nachrichten aus dem Jahr 2019 sprechen die Augsburger bis heute.
Wirtschaft: Für den Wirtschaftsstandort ist es kein rosiges Jahr. Mehrere Unternehmen müssen Stellen abbauen oder Standorte schließen. Im April wird bekannt, dass der Flugzeugbauer Premium Aerotec bis 2023 rund 500 Stellen abbauen will. Weitere 600 seien gefährdet, wenn es nicht gelingt, weitere Aufträge an Land zu ziehen. Ursache ist ein Auslastungsrückgang, unter anderem wegen der auslaufenden Herstellung des großen Airbus A380. Mit großen Demonstrationen ziehen die Beschäftigten ums Werk an der Haunstetter Straße und appellieren auch an die Mutter Airbus, Aufträge nach Augsburg zu vergeben. Im September folgt ein erstes Aufatmen: Für die neue Langstreckenversion der Airbus-A320-Familie – den A321 XLR – wird Premium Aerotec künftig den hinteren Mitteltank bauen. Die Einzelteilfertigung soll im Frühjahr starten. Damit ist das Worst-Case-Szenario, ein Abbau von bis zu 1100 Stellen, zunächst abgefedert. Auch MT Aierospace wird um einen Personalabbau nicht herumkommen.
Der Augsburger Standort von Fujitsu wird geschlossen
Der Standort von Fujitsu wird bis Ende 2020 geschlossen. Das wurde schon Ende 2018 bekannt, 2019 startet der wellenartige Abbau von Personal. Im September verlassen die ersten Mitarbeiter das Unternehmen. Zuvor hatte es im Juli auf dem Werksgelände eine große Jobbörse gegeben, um Mitarbeitern neue Chancen zu eröffnen. Dazu übernimmt das Augsburger Unternehmen Kontron Mitte des Jahres die Mainboard-Sparte des Augsburger Fujitsu-Werks und bietet Beschäftigten an, sich zu bewerben. Im November schließlich wird bekannt, dass das 2018 gegründete Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) aus Fujitsu und Lenovo, die Fujitsu Client Computing Limited (FCCL), einen neuen Entwicklungsstandort im Raum Augsburg plant. Für 120 Beschäftigte, so glauben Insider, ergeben sich damit neue Arbeitsplätze. Dank dieser Entwicklungen und der Tatsache, dass 350 Beschäftigte direkt bei Fujitsu bleiben können – sie ziehen Ende 2020 in den Toni-Park am Alten Postweg um – sind von den ursprünglich 1500 Beschäftigten "nur" noch rund 600 ohne eine berufliche Perspektive. Für sie wird es im Februar eine Jobbörse geben. Auch der Wechsel in eine Transfergesellschaft ist möglich.
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