Der Doppelmord hat alles verändert
Für die Justiz ist der Fall erledigt, doch die Bluttat in der Therapie-WG in Augsburg hinterlässt tiefe Wunden. Auch beim Diakonischen Werk. Von Jörg Heinzle
Die Tür ist verschlossen, die Namensschilder neben der Klingel notdürftig weggekratzt. Die Wohnung steht leer. Hier, im Erdgeschoss eines Gründerzeithauses im Bismarckviertel, hat Bekir A. (47) im vorigen Oktober zwei Mitbewohner einer Therapie-WG erstochen. Für die Justiz ist der Fall erledigt, der Täter wurde am Dienstag zu langer Haft verurteilt. Doch die Wunden bleiben. Bei Opfern, aber auch beim Diakonischen Werk, das die WG für psychisch Kranke betreut hat.
"Das Trauma ist groß", sagt Ilona Luttmann, die seit drei Jahren für die Sozialpsychiatrie beim Diakonischen Werk verantwortlich ist. "Und die Erinnerung lässt sich nicht einfach löschen." In den Tagen nach der Bluttat wurde beim Diakonischen Werk ein Krisenteam eingerichtet, das sich vor allem um Angehörige kümmerte. Es gab einen Gottesdienst, bei dem gebetet wurde - für die Opfer und für den Täter. "Wir sind mit der Tat offen umgegangen", sagt Ilona Luttmann. "Die Sache zu verdrängen, das wäre der größte Fehler gewesen."
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.