Der Leberkuchen aus dem „Kärle“
Heimatgeschichte In unserer neuen Serie geht es darum, was die Rieser früher gegessen haben
Nördlingen In den kommenden Beiträgen geht es um das Essen und Trinken vornehmlich der ländlichen Bewohner des Rieses in den vergangenen zwei Jahrhunderten. Als Grundlage der Bestandsaufnahme dienen alte Chroniken, zeitgenössische Darstellungen und Archivalien, aber auch Detailschilderungen unserer Heimatdichter, insbesondere wie sie Melchior Meyr (1810–1871) und Friedrich Völklein (1880–1960) für ihre Nachwelt festhielten.
Als „Knöpfleschwob“ ist der Rieser schon 1829 bei Ludwig Aurbacher in seinem Schwank von den „Sieben Schwaben“ erwähnt; und die Redensart „Dr Riaser hot zwoi Mäga, abr koi Hearz“ deutet schon an, wie wichtig unseren Vorfahren das leibliche Wohl war. Besonders an Fest- und Feiertagen und Anlässen wie Begräbnissen oder Taufen zeigte sich das! Das Fürstliche Haus gab gar „Ordnungen“ heraus, in denen zu üppiges Essen unter Strafe gestellt wurde. Ansonsten lebte der Rieser bescheiden: „Einfachheit wird hier zum Ruhme“, wie es in Friedrich Völkleins Heimatlied heißt, und wir begegnen bis ins 20. Jahrhundert herein immer noch dem armen Mann, als der der süddeutsche Landbewohner durch die Zeiten gegangen ist und bis 1848 mit vielen Abgaben an seine Grundherrschaft belastet war. Es wurde gegessen und getrunken, was der Bauernhof her gab und so war das Angebot an Speis und Trank schon sehr beschränkt auf angebaute Feldfrüchte, Obst und was einem die Tiere lieferten, die oft unter dem gleichen Dach wohnten. Das waren ein oder zwei Schweine im Jahr und man freute sich „schon tage-, ja wochenlang auf das Schlachtfest und seine Genüsse“, wie der Heimatdichter Otto Meyer (1893–1970) schreibt. „Für sie war es tatsächlich ein Fest, dessentwillen es sich lohnte, ‚sich aus der Schule zu fragen’, selbst auf die Gefahr hin, dass der Lehrer ungnädig wurde, weil zu gewissen Zeiten solche Gesuche zu zahlreich an ihn gestellt wurden.“ Aber gerade Lehrer und Pfarrer profitierten von den Metzlsuppen, die ihnen ins Haus gebracht wurden.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.