Der gar nicht so schöne Mozart
Ein neu entdecktes Mini-Porträt des Komponisten kratzt an der Idealisierung
Was haben wir für ein Bild von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)? Genauer gefragt: Was machen wir uns für ein Bild? Nun könnte man kurzerhand antworten: Unser Mozart-Bild ist das Bild, mit dem die Mozart-Kugel hausieren geht. Es gibt sie seit Ende des 19. Jahrhunderts. Pro Jahr werden drei Millionen Stück hergestellt. Wer will gegen dieses merkantile „Porträt“ und seine zwei maßgeblichen Ingredienzen ankommen: roter Rock und Zopf? Diese zwei Charakteristika haben sich auf Briefmarken längst eigenständig gemacht – und werden umstandslos mit Mozart identifiziert.
Die Ehrfurcht vor dem Komponisten führte häufig zu idealisierten Bildnissen. Mozart erschien als zweiter Augustus, als Apoll, als Musenkönig. Solche dilettantischen Fantasien erzürnten den Schriftsteller Wolfgang Hildesheimer. Sein Name verbindet sich mit der Entmythologisierung des Mozart-Bildes. Zu der Desillusionierung trug auch der „Amadeus“-Film (1983/84) von Milos Forman bei, der aus dem Genie eine albern-verspielte Figur macht.
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