
Der richtige Draht
Holzsockel und Eisenklötze sind für Ulrich Sobeck eine unverrückbare Basis, auf die er kleine, aus Eisendraht geknotete Figuren setzt, stellt und legt. Mit solchen, sich nur in ihrer Körperhaltung unterscheidenden Drahtfigürchen, gelang Sobeck für seine neue Ausstellung in der Galerie 2 Fenster eine bemerkenswerte Installation. Von Sockel zu Sockel erzählt der Künstler im großen Ausstellungsraum die Geschichte eines Paares auf Bergtour, die mit einem Absturz endet.
Der Betrachter erlebt als Zuschauer, wie zwei kleine Menschen mit Hilfe eines roten Kletter-Kabels um Halt und Balance kämpfen. Auf dem letzten Holzsockel kauert schamgebeut ein einsames, verrostetes Männchen. Durch bloßes Verbiegen gelang Sobeck dies drahtige Meisterstück. Gleiches trifft aber auch auf eine mit "Warum?" betitelte Skulptur zu. Für die Darstellung eines Krankenbettes, auf dessen Kante ein fragender Patient hockt, fand Sobeck den richtigen Draht! Begrenzter dagegen sind des Bildhauers künstlerische Möglichkeiten für Plastiken aus Resten vorgegebenen Formen wie Gabelzinken, Häckslermesser, Sense oder Stahlkugeln. Verbiegen bewirkt hier wenig, doch reicht des Künstlers Phantasie aus, auch diese schweren Werkzeuge in beinahe fragil wirkende Objekte zu verwandeln oder aus einem Vierkantstahl den Akt einer schönen Frau zu schweißen.
Galerie 2 Fenster, Kirchgasse 22, geöffnet Fr 16-19 Uhr, Sa. und So. 14-17 Uhr
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