Augsburg freut sich über die Aufnahme als Welterbe in die Unesco-Liste. Warum die Wasserversorgung der Stadt etwas Besonderes ist.
Als könnte man hier den Atem der Stadt hören. Jede Bewegung der mächtigen Pumpanlage verursacht dieses tiefe, lang gezogene Geräusch. Ein, Aus. Ein, Aus. Ein, Aus. Wie ein riesiges schlafendes Wesen. Und irgendwie ist es das auch. 1973 hat man das Historische Wasserwerk am Hochablass stillgelegt, das Pumpwerk läuft nur noch zu Demonstrationszwecken. Dennoch ist es Herzstück jenes Vorhabens, das viele bis vor kurzem noch mit Kopfschütteln quittierten - und das nun erfolgreich abgeschlossen worden ist: Augsburg hat sich mit seinen Denkmälern der historischen Wasserwirtschaft für den Unesco-Titel "Welterbe" beworben - mit Erfolg.
Das Wasser spielt in Augsburg seit über 2000 Jahren eine bedeutende Rolle. Die Römer erbauten ihr Militärlager auf einem Stück Land vor dem Zusammenfluss von Lech und Wertach. Dass eine solche Lage die Gründung einer Siedlung begünstigt, ist an sich nichts Besonderes. Es muss mehr zusammenkommen, damit sie sich im Lauf von Jahrhunderten zu einer Metropole für Handel und Kunsthandwerk, zu einem europäischen Zentrum der Textilindustrie entwickeln kann. Im Fall Augsburgs waren es zunächst scheinbar unüberbrückbare Schwierigkeiten.
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