Die Grünen haben ihren OB-Kandidaten gekürt
Die Grünen in Augsburg haben mit Reiner Erben ihren OB-Kandidaten gekürt. Für seinen vormaligen Mitbewerber Raphael Brandmiller reichte es nicht.
Die Grünen haben am Samstag die Stadtratsliste für die Kommunalwahl festgezurrt: Erwartungsgemäß wurde der jetzige Fraktionsvorsitzende Reiner Erben, 55, zum OB-Kandidaten gewählt. Von 50 Stimmen erhielt er 41 Ja-Stimmen (vier Nein-Stimmen, vier Enthaltungen, eine ungültig). Auf Platz eins der Stadtratsliste steht Martina Wild, 36. Sie erhielt 47 Ja-Stimmen (zwei Nein-Stimmen, eine ungültig).
Für Raphael Brandmiller war die Versammlung eine herbe Niederlage: Vor einem Vierteljahr konnte er sich noch Hoffnungen machen, OB-Kandidat zu werden, am Wochenende reichte es nicht einmal für die Plätze zehn und zwölf auf der Stadtratsliste. In seiner kurzen Bewerbungsrede sagte Brandmiller, die vergangenen Wochen seien eine "lehrreiche Erfahrung" gewesen. Er bereue rückblickend nicht, kandidiert zu haben. Der 32-Jährige musste jeweils in die Stichwahl und unterlag deutlich. Für einen der hinteren Plätze wollte der sichtlich enttäuschte Brandmiller dann nicht mehr kandidieren.
Brandmiller hatte bereits im April bei einer Mitgliederumfrage, in der die Parteimitglieder unter drei möglichen Bewerbern für den Posten des OB-Kandidaten auswählen konnten, gegen Erben verloren. Einer der Gründe für das Ergebnis war das Bekanntwerden der Finanzprobleme beim Stadtjugendring, dessen Vorsitzender Brandmiller ist. Offenbar wurde Brandmiller als Neuzugang von Teilen der Partei auch kritisch gesehen.
Altgediente Stadträte werden mit stehenden Ovationen verabschiedet
Die altgedienten Stadträte Dieter Ferdinand und Eva Leipprand, die beide ihren Rückzug angekündigt haben, bekamen am Samstag stehende Ovationen. Auf der Liste ganz hinten, aber ohne realistische Chance stehen als "Stimmenfänger" noch Leipprand, Christine Kamm oder Claudia Roth. Auch Nico Kanelakis, der als dritter möglicher OB-Kandidat im Rennen war, bekam einen hinteren Platz auf der Liste.
Inhaltlich gingen die Grünen auf Konfrontation zur Stadtregierung. "Die drittgrößte Stadt Bayerns hat mehr verdient als eine Regierung, die mehr mit sich selbst beschäftigt ist, als sich um das Wohl der Stadt zu kümmern", so Erben. Die CSU falle eher dadurch auf, dass sie "einer kritischen Leserbriefschreiberin den Mund verbieten will".
Inhaltlich geht es den Grünen um Natur- und Klimaschutz sowie um eine ökologische Stadtentwicklung. "Wir werden klar machen, dass die Tram und das Radwegenetz weiter ausgebaut werden müssen und dass dafür Straßenraum für Autos reduziert werden muss", so Erben. Im sozialen Bereich gehe es um Bildung und Teilhabe für alle Bevölkerungsschichten. 40 Prozent der Bevölkerung in Augsburg hat Migrationshintergrund. "Multi-Kulti ist eine Realität."
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