Die Stadt investiert viel Geld in Großveranstaltungen wie Modular oder Augsburger Sommernächte. Was das für Konsequenzen haben wird, beleuchtet Michael Hörmann in seinem Kommentar.
Augsburg ist im Feierrhythmus. Das dreitägige Jugendfestival Modular ist am Samstag zu Ende gegangen. Am Donnerstag beginnen die Sommernächte. Es sind zwei Veranstaltungen mit höchst unterschiedlichem Konzept. Modular richtet sich speziell an die Jugend, die für den Besuch Eintritt bezahlt. Das Stadtfest spricht alle Bevölkerungsschichten an. Der Besuch ist kostenlos. Die Dimension beider Veranstaltungen lässt sich daran ablesen, mit welchem Etat gerechnet wird. Bei Modular ist es eine Million Euro. Die Organisation der Sommernächte kostet den Veranstalter mehr als eine halbe Million Euro. Mit 520000 Euro wird kalkuliert. Sponsoren decken einen Teil der Kosten ab.
Sommernächte als Türöffner
Von der Stadt Augsburg kommt sehr viel Geld für Modular und die Sommernächte. Es sind jeweils 100000 Euro als Zuschuss. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Leistung. Die Unterstützung von Festen ist keine Pflichtaufgabe einer Kommune. Begründet wird der Zuschuss damit, dass bei Modular die Jugendkultur in der Stadt gefördert wird. Beim Stadtfest sieht der Stadtrat den Zuschuss als Investition an, die dazu beitragen soll, die Attraktivität Augsburgs zu erhöhen. Vor allem auswärtige Besucher sollen auf die Vorzüge der Großstadt hingewiesen werden. Die Sommernächte dienen quasi als Türöffner. Ob diese Rechnung aufgeht, ist schwer messbar. Andererseits empfinden viele Augsburger die Sommernächte als Belebung in einer Stadt, in der sie gerne leben. Auch dies zählt in der Bewertung.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich sehe einen großen Unterschied zwischen dem Modular und den Sommernächten: Das Modular will sich bewusst von den kommerziellen Pop-Festivals absetzen und jungen, weniger bekannten Bands eine Auftrittsmöglichkeit verschaffen. Die Sommernächte hingegen sind rein kommerziell ausgerichtet. Auch wenn es ruhigere Akzente gibt, wie das kulturelle Begleitprogramm oder die Jazz-Ecke: Im Kern wird hier die Innenstadt in eine Feiermeile verwandelt, bei der einige weniger Gastronomen sehr viel Geld verdienen. Die Anwohner*innen müssen Lärm, Unrat, Kontrollen und Zugangsbeschränkungen erdulden.