Die Stimme der Mutter
Erich Hackl liest in St. Stephan
Erich Hackl, der österreichische Schriftsteller, tritt bescheiden auf, als einer, der sich bewusst in den Hintergrund begibt. Der beobachtet, der beschreibt, der nicht selber spricht, sondern seinen Figuren Stimme gibt. Immer liegen seinen Erzählungen authentische Geschichten zugrunde. Bei einer Lesung im Gymnasium St. Stephan las Hackl vor rund 50 Zuhörern aus seinem im Jahr 2013 erschienenen Band „Dieses Buch gehört meiner Mutter“. Darin hält er all die Geschichten fest, die die Mutter ihm und seiner Schwester erzählt hat.
Hackl las nüchtern und klar, in einer Sprache, die nur kurze Sätze kennt. Seine Bilder und Worte nahmen die Zuhörer mitten hinein in die Welt dieser Frau. Es ist die kleine Welt eines Dorfes im Unteren Mühlviertel, in einer kargen Gegend, in der man nicht reich werden konnte. Dramatisches und Undramatisches steht nebeneinander. Die Mutter erzählt etwa vom einzigen Kirschbaum, den die Familie hatte, unter dem der Vater in einer Frostnacht ein Feuer entzündet, von ihrem ersten Fahrrad ganz aus Holz oder vom Schiff auf der Donau, auf dem ihr die Passagiere so klein wie „Zwergerl“ vorkamen. Sie erzählt auch vom Vater, der mit sechs an kinderlose Verwandte verschenkt wurde, von „Hitler, der uns gestohlen hat“ und den Lastwagenkolonnen, aus denen den Kindern Zwieback zugeworfen wurde.
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