Augsburg: Die Welterbe-Bewerbung erhält ein Gesicht

VonNicole Prestle

Augsburg hofft auf den Titel Unesco-Welterbe für seine historische Wasserwirtschaft. Jetzt hat ein Mann die Fäden bei der Bewerbung in den Händen.

Wer im Sommer 2003 etwas zu sagen hatte, der ging auf den Rathausplatz, stellte sich auf ein Holzpodest und legte los. Über sechs Monate stand die Kulturpalette damals im Herzen Augsburgs – eine Bürgerbühne für Konzerte, Lesungen oder spontane Treffen bei einem Glas Wein. Augsburg wollte Kulturhauptstadt Europas werden – und obwohl es den Titel am Ende nicht errang, entstand unter den Bürgern eine Euphorie, von der noch heute gesprochen wird.

Ähnlich soll es werden, wenn sich die Stadt nun mit ihrer historischen Wasserwirtschaft um den Titel Welterbe bewirbt. Derzeit laufen die Vorbereitungen noch hinter den Kulissen. Ab Sommer 2017 soll es aber ein Programm geben, an dem sich alle Bürger beteiligen können und das von vielen städtischen Aktionen getragen wird. Ein Beispiel: Im Maximilianmuseum wird es 2018 eine Ausstellung geben. Sie erläutert, welchen Stellenwert die Versorgung mit Wasser in der Stadt einst einnahm. Im Mittelpunkt stehen dabei die Brunnenfiguren von Hubert Gerhardt und Adriaen de Vries, aber auch die Modellkammer, zu der inzwischen auch ein Modell jener besagten Kulturpalette gehört. Die Lange Kunstnacht und andere bekannte Augsburger Reihen werden in den nächsten Jahren ebenfalls aufs Welterbe-Thema abgestimmt.

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