Die ersten Stolpersteine sind gesetzt
Die ersten Stolpersteine in Augsburg sind gesetzt. Weil das Projekt umstritten ist, beginnt es auf Privatgrund. Es erinnert an die Unbeugsamkeit von Hans und Anna Adlhoch in der NS-Zeit.
Die Aktion an sich ist unspektakulär. Sie sieht aus wie eine Pflasterverlegung und ist in fünf Minuten erledigt. Und doch ist sie Kunst. Der inzwischen international bekannte Stolperstein-Erfinder Gunter Demnig kniet mit Kelle und Eimern am Boden. 20 Schüler der Hans-Adlhoch-Schule und 60 weitere Bürger beobachten gestern früh, wie der Künstler in den Eingang der Peutingerstraße 11, Augsburgs erste „Stolpersteine“ im Boden versenkt. Es ist das Haus, in dem Anna Adlhoch nach dem Tod ihres Mannes 1945 lebte.
Im Auftrag der Hans- und Anna-Adlhoch-Stiftung sowie des 2013 gegründeten Initiativkreises Stolpersteine mauerte er die beiden zehn mal zehn Zentimeter großen Betonquader in die Torschwelle ein. Das Haus gehört der Stiftung; die Steine liegen also auf Privatgrund. Anders als in zahlreichen anderen deutschen Städten verabschiedete der Augsburger Stadtrat bisher keine Genehmigung zur Verlegung solcher Gedenksteine im öffentlichen Raum. Ein Fraktionen übergreifender Antrag scheiterte im Februar. Seitdem auch Rabbiner Henry Brandt von der Israelitischen Kultusgemeinde Kritik an der deutschland- und europaweit stattfindenden Kunstaktion äußert, hält sich die Politik zurück. Ungeachtet der immer noch laufenden Debatte entschlossen sich die Adlhoch-Stiftung und der Initiativkreis, zu dem 18 Augsburger Parteien, Gewerkschaften, christliche und andere Verbände zählen, Fakten zu schaffen.
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