Die verkürzte Barfüßerkirche
Von Augsburgs größter evangelischer Kirche ist nur noch der Chor erhalten. Vor 70 Jahren wurde er aus recycelten Ziegelsteinen verschlossen
Große Festivitäten des evangelischen Augsburg fanden bis zum Zweiten Weltkrieg in der Barfüßerkirche statt. Der Grund: Sie war das größte evangelische Gotteshaus der Stadt. Die ursprünglich gotische Hallenkirche war 1407 bis 1411 für die Barfüßermönche erbaut worden. Anno 1536 wurde sie den Evangelischen übergeben und im Jahr 1723 barockisiert. Sie bot rund 2000 Sitzplätze. Alle waren belegt, als 1930 in der mit viel Grün geschmückten Kirche das 400-Jahr-Jubiläum der Übergabe der Confessio Augustana an Kaiser Karl V. in Augsburg gefeiert wurde. Fotos überliefern diese Feier in dem gewaltigen Kirchenraum.
Wo sich das mit festlich gekleideten Menschen gefüllte Langschiff befand, liegt jetzt das „Paradies“. So wird der idyllische Garten genannt, den an der Ostseite die immens hohe Kirchenwand aus Backsteinen weit überragt. Diese Mauer aus Recyclingmaterial bildet seit 70 Jahren den Abschluss des einstigen Chors. Sie schloss 1947 den 24,5 Meter langen und 22,5 Meter hohen Chor der Barfüßerkirche. An ihn schloss sich ursprünglich das Langhaus an. Es brannte in der Bombennacht vom 25. auf den 26. Februar 1944 aus. Die brennenden Dachbalken stürzten ins Kirchenschiff herab, die Flammen ließen nur die Säulen und die Seitenwände übrig. Drei Fünftel der Kirche waren zerstört. Das massive Chorgewölbe überstand das Inferno, war aber ebenfalls ohne Dach.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.