Die Drogenpolitik spielt im Wahlkampf keine Rolle, obwohl sie in Augsburg einmal stark im Fokus stand. Ein Plädoyer für mehr Aufmerksamkeit.
Im aktuellen Wahlkampf geht es derzeit um viele Themen, die für die Stadt enorm wichtig sind – sei es das Staatstheater, der Wohnungsmarkt oder der öffentliche Nahverkehr. Manches fällt angesichts der Konzentration auf derlei Über-Themen ab, das liegt in der Natur der Sache. Dass die städtische Drogenpolitik allerdings so gar keine Rolle spielt, erstaunt etwas – zumal angesichts der Tatsache, für welche Brisanz beispielsweise die Einrichtung des Süchtigentreffs am Oberhauser Bahnhof in jüngerer Vergangenheit sorgte, auch politisch.
Bayern setzt in Relation zu anderen Bundesländern auf eine eher repressive Drogenpolitik, die Einrichtung am Haller-Platz ist da eine rühmliche Ausnahme. Dass es um den Treff seit Monaten ruhig ist, spricht dafür, dass er generell funktioniert. Auch die Polizei ist mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden. Zuletzt beschloss die Politik, das Projekt bis Juni 2022 zu verlängern und schuf damit einen Fakt, der über die Wahl im März dieses Jahres hinausreicht. In den Wahlprogrammen der Parteien wird Drogenpolitik teils thematisiert; eine echte Debatte aber, in der es speziell um Augsburger Besonderheiten ginge und mögliche Lösungen oder Maßnahmen vor Ort, gibt es aktuell nicht. Das ist schade, da das Thema so irrelevant nicht ist.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Diese Menschen sterben nicht immer "an den Folgen ihres Drogenkonsums". Sondern sehr oft am politischen Umgang damit. Denn die repressive Linie, die die CSU in Bayern seit Jahrzehnten fährt, verhindert, dass harte Drogen unter Aufsicht konsumiert werden können. Und dass bei einer Überdosis im Notfall schnell medizinische Hilfe geleistet werden kann. Auch ein "Drugchecking", bei dem Substanzen getestet und die Reinheit bestimmt werden kann, ist bei uns leider nicht möglich. Dabei sind es oft die gefährlichen Schwankungen des Reinheitsgrades, die eine tödliche Überdosis bewirken.