Wohnen auf der Mauer
Die Stiftung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft zeichnet Ideen von Studenten aus. Lukas Michl überzeugte mit einem ungewöhnlichen Ansatz
Die hohe und lange Mauer am Obstmarkt ist ein architektonischer Fremdkörper in einem an sich schönen Umfeld. Dahinter parken die Mitarbeiter der Stadtwerke. An der Stelle kam auch Architekturstudent Lukas Michl von der Hochschule Augsburg immer wieder vorbei, weil er in der Nähe wohnt. Er erarbeitete ein Konzept, wie der Ort aufgewertet und zugleich neuer Wohnraum geschaffen werden kann. Dafür wurde er nun von der Stiftung der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt (WBG) ausgezeichnet.
Geht es nach dem gebürtigen Dillinger, entstehen auf der Mauer kleine Wohneinheiten aus Fertigbauteilen. Darin befindet sich auf mehreren Ebenen nur, was zum Leben nötig ist: Möglichkeiten zum Waschen, Essen und Schlafen. Die Wohneinheiten aus Holz haben eine Größe von fünf mal fünf Metern. „Ich hätte sie gerne noch schmaler gemacht, aber das ging nicht, weil es bei den Treppen mit der Diagonale sonst nicht mehr gepasst hätte“, so der Masterstudent. Insgesamt fünf solcher Module hätten an der rund 40 Meter langen Mauer Platz. Der Vorteil an der Idee, auf der Mauer zu bauen: Die Parkplätze der Stadtwerke bleiben erhalten. Entwickelt hat Michl die Pläne vor einem Jahr mit Fokus auf die Flüchtlingssituation. In einem Seminar diskutierten die Architekten der Hochschule, wie deren Integration durch bauliche Maßnahmen im Stadtgebiet gefördert werden könnte. „Es geht darum, Heimat zu schaffen, und das ist beispielsweise möglich, in dem man ein Leben in einer eigenen Wohnung ermöglicht“, so Michl. Sein Entwurf eigne sich eher für Einzelpersonen, es sei aber auch möglich, aus dem Arbeits- ein Kinderzimmer zu machen. Nachdem sich die Flüchtlingssituation entspannt hat, kann sich der Student aber auch eine ganz andere Nutzung vorstellen. „Es ist natürlich nur eine Lösung auf Zeit, weil es beengt ist. Solche Lösungen können auch für Menschen interessant sein, die in Augsburg ein Praktikum machen und die Stadt danach wieder verlassen.“
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