
Augsburg
Ein neues Konzept für Hochzolls alte Schule

Zwei Jugendhilfezentren übernehmen die Verantwortung für das avisierte Jugend-Café in der Salzmannstraße. Der Stadtteil Hochzoll baut sein funktionierendes Netzwerk weiter aus.

In der vergangenen Legislaturperiode nahm die Sanierung der alten Hochzoller Schule „Fahrt auf“. So zumindest formuliert es Sigrun Maxzin-Weigel vom evangelischen Kinder- und Jugendhilfezentrum aus der Karwendelstraße, die zusammen mit ihrem Kollegen Ulrich Lorenz vom nahe gelegenen katholischen Kinderheim den Zuschlag für die Trägerschaft des in der Salzmannstraße/Friedberger Straße entstehenden Jugendcafés erhielt. Wie Bürgermeister und Sozialreferent Stefan Kiefer sowie die Vorstände des Vereins Ensemble Altes Schulhaus, Gregor Lang und Richard Gröbner, mitteilten, ist die Eröffnungsfeier des renovierten Hauses am Dienstag, 3. März 2020, vorgesehen.
Mit der Entwicklung ist der Verein Ensemble Altes Schulhaus laut Richard Gröbner „sehr glücklich“. Denn vor allem mit der ökumenischen Trägerschaft steht seiner Meinung nach der künftige Betrieb auf einer stabilen Basis. Alle Beteiligten sehen das gemeinsam entwickelte Konzept für die charakteristische und „einzigartige Hochzoller Netzwerkarbeit“. Während in den vergangenen Jahren bereits die Instandsetzung des benachbarten Feuerwehrhauses aus Spenden in Höhe von 70.000 Euro und in Eigenleistung gestemmt werden konnte, hofft man nun auf seine „Allzweckverwendbarkeit“. Diese werde voraussichtlich im kulturellen künstlerischen Bereich angesiedelt sein, soll sich aber mit den Aktivitäten nebenan ergänzen. Auch hier setzen die Hochzoller Akteure auf viel ehrenamtliches Engagement.

Die Stimme der Jugend findet im Beirat Gehör
Geschaffen wurde aus Sicht Richard Gröbners „ein Ort, der funktioniert“. Sigrun Maxzin-Weigel nennt das, was da entsteht, „zukunftsweisend“. In einem Beirat soll auch die Stimme der Jugend berücksichtigt sein, die in ihrem Haus mitreden darf. Ulrich Lorenz hält die Zusammenarbeit der beiden Jugendhilfeeinrichtungen zum Wohl vieler junger Menschen aus vielen Wohngruppen für „eine Einheit, die funktioniert“. Wie Stefan Kiefer und Gregor Lang sagen, läuft die Sanierung des Alten Schulhauses seit eineinhalb Jahren und wird rund 1,6 Millionen Euro kosten. Zunächst sollte der Erhalt des Hauses über den Verkauf des Nachbarareals gesichert werden, wovon man Abstand nahm, um das Vorhaben zu einem guten Ende zu bringen.
Inzwischen ist der Alten Schule ihr Alter nicht mehr anzusehen. Das war einmal anders. Heute aber lässt das bauhistorische Ensemble bereits erkennen, wo einmal die Bewirtung stattfinden wird, die die BIB gGmbH übernimmt, die auch die Küche im Bürgertreff Holzerbau bewirtschaftet. Während eine Besichtigung noch über Holzplanken führte und das Dachgeschoss nach Sanierung des Dachstuhls noch nicht begehbar war, ist von außen die neue Eindeckung gut erkennbar. Kleinere Räume im 1. Stock werden nach Auskunft der Verantwortlichen unter anderem für Kreativ- oder für die Büroarbeiten genutzt.
Ensemble-Verein wurde 2012 gegründet
Bei einem P-Seminar am Rudolf-Diesel-Gymnasium, das sich mit dem Projekt Alte Schule beschäftigte, standen laut einer Umfrage der Schüler folgende Utensilien auf der Wunschliste: ein Billard, ein Kicker, eine Tischtennisplatte und eine Musikanlage. Betreut wird der Betrieb laut Ulrich Lorenz von Montag bis Donnerstag von 11 bis 18 Uhr. Jetzt werde erst einmal der Start abgewartet, um dann neu nach Bedarf zu justieren. Die Betreuung teilen sich die Kinderheime. Die Weichenstellung für das Ensemble Altes Schulhaus erfolgte laut Gregor Lang (SPD) nach Gründung des gleichnamigen Vereins 2012. Als Vereinsvorsitzender habe er die Idee eines Jugend-Cafés – zusammen mit den Parteigenossen Lis Grose und Stefan Quarg – stets unterstützt.
Die Diskussion ist geschlossen.