
Einbrecher aus Leidenschaft und Liebe

Der Franz aus Zürich ist ein Schweizer wie aus dem Bilderbuch: klein, ein wenig pummelig, mit angegrauten Schläfen, irgendwie ein Gemütsmensch. Wenn er sich bedächtig in Schwyzerdütsch an das hohe Gericht wendet, meint man, den Kabarettisten Emil Steinberger zu hören. Doch der Schein trügt.
Franz H., bald 55 Jahre alt, ist geschickt und flink wie ein Wiesel, wenn es darum geht, in Häuser einzusteigen und reiche Beute zu machen. Er wird von der Staatsanwaltschaft als "notorischer Berufseinbrecher" eingestuft, der die Gerichte im Nachbarland schon mehr als drei Jahrzehnte beschäftigt, der viele Jahre im Zuchthaus gesessen hat. Warum das Landgericht Augsburg dem Schweizer Staatsbürger den Prozess macht, an dessen Ende sogar die Sicherungsverwahrung stehen wird, ist eine ungewöhnliche Geschichte. Im Mai 2009 erhält Franz, der wieder einmal nahe Zürich im Gefängnis sitzt, Hafturlaub. Er erfährt, dass die Krebskrankheit seiner Frau, die in Rumänien lebt, sich derart verschlimmert hat, dass nur eine kostspielige Operation ihr Leben retten kann. Franz setzt sich sofort ins Auto, um zu seiner Frau zu fahren, deren Einbürgerung die Schweizer Behörden abgelehnt haben.
Weil er keinen Pass hat und glaubt, deshalb an der rumänischen Grenze erwischt zu werden, wird die Reise zur Irrfahrt. Irgendwie landet er in Augsburg, mietet sich in einer Pension ein. Und er beschließt, sich Geld zu besorgen. "Ich wollte, dass meine Frau wieder gesund wird. Ich liebe sie mehr als mein eigenes Leben. Sonst hätte ich das alles nicht gemacht."
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