Eine Heizung, die doppelt sparen soll
Neue Anlage stößt kaum CO
Der Wohnblock in der Marconistraße in Haunstetten sieht von außen unscheinbar aus: eine sanierte Wohnanlage aus den 1970er-Jahren mit knapp 190 Bewohnern. Doch im Keller läuft eine neuartige Heizungsanlage, die das Klima und den Geldbeutel der Mieter schont. Das Gebäude in Haunstetten ist das weltweit erste Gebäude, bei dem die neue Technologie zum Einsatz kommt. „Bisher war die Energiewende vor allem etwas für Besitzer von Einfamilien- oder Reihenhäusern, die das nötige Geld hatten, um etwas zu investieren, etwa in eine Photovoltaikanlage“, sagt Alfred Müllner, Geschäftsführer der Stadtwerke. „Die neue Anlage ermöglicht Energiewende für alle.“
Die Idee für die Heizung, die einen Nutzungsgrad von etwa 90 Prozent hat, ist folgende: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert Strom, der von den Mietern verbraucht wird oder dazu dient, in einem Reaktor im Keller Wasser in Wasser- und Sauerstoff zu spalten. Der Wasserstoff wird zu synthetischem Erdgas umgewandelt, das im Keller in einem Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme erzeugt, verbrannt wird. Das anfallende Kohlendioxid wird nicht in die Luft geblasen, sondern wird für den Umwandlungsprozess von Wasserstoff zu Gas benötigt. „Bei dem System handelt es sich um einen geschlossenen Kreislauf“, sagt Karl-Heinz Viets, Projektleiter der Stadtwerke. Der Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid könne massiv gesenkt werden. Für die Mieter bedeutet die neue Heizung weniger Energieverbrauch. Der Preis für ihre Energie habe zudem nicht steigen dürfen, sagt Mark Dominik Hoppe, Geschäftsführer der Wohnbaugruppe.
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