Eine Talentschmiede für vier Vereine
In den Stauden werden die jungen Musiker seit 30 Jahren gemeinsam ausgebildet. Beim Frühlingskonzert zeigen sie ihr Können.
Not macht erfinderisch. Weil sie bei der Ausbildung ihres musikalischen Nachwuchses als „Einzelkämpfer“ an ihre Grenzen gestoßen waren, entschlossen sich im Herbst 1988 fünf Stauden-Musikvereine zu einem ungewöhnlichen Schritt: Um den Fortbestand ihrer Blaskapellen langfristig zu sichern, taten sie sich zu einem Zweckbündnis nach Noten zusammen. Die musikalische Ausbildung ihrer Kinder und Jugendlichen sollte fortan unter einem gemeinsamen Dach gebündelt, Synergieeffekte genutzt werden. Das Pilotprojekt „Jugendkapelle Stauden“ war geboren. Gründungsväter waren die Musikvereine Immelstetten-Mittelneufnach, Konradshofen, Mickhausen, Scherstetten und Walkertshofen. 30 Jahre sind seither vergangen. Aus dem anfänglichen Pilotprojekt, das mangels vergleichbarer Erfahrungen zunächst auf wackeligen, unsicheren Beinen stand, dem Skeptiker – auch in den Reihen der eigenen Vereine – ein frühzeitiges Ende vorhersagten, ist eine auf das ganze Staudengebiet verteilte Musikschule entstanden. Im Sommer 2003 stieg der Musikverein Walkertshofen aus dem Gemeinschaftsprojekt aus, der Musikverein Konradshofen folgte ein Jahr später (2004). Im Jahr 2012 stieß der Musikverein Hiltenfingen zur Stauden-Juka, die seither wieder von vier Vereinen getragen wird.
Mit Guntram Wiblishauser, dem vormaligen langjährigen Vorsitzenden des Walkertshofener Musikvereins, führte 16 Jahre lang, von der Gründung 1988 bis 2004, ein unermüdlicher Organisator, Vordenker und „Motor“ die Geschäfte der gemeinsamen Jugendkapelle. Als Ehrenvorsitzender ist er „seiner“ Juka noch heute eng verbunden. Seit 2004 wechseln sich Führungskräfte der beteiligten Vereine im jährlichen Turnus im Amt des Juka-Chefs ab. Die anderen stehen dem jeweils amtierenden Vorsitzenden zur Seite und übernehmen gemeinsam alle anfallenden organisatorischen Aufgaben. Kein leichtes Unterfangen bei derzeit knapp 70 Kindern und Jugendlichen. In Spitzenzeiten des damaligen Fünferbundes sind es gar schon mal 120 Buben und Mädchen gewesen. Das hohe Ausbildungsniveau garantieren bestens qualifizierte und motivierte Musikpädagogen: musikalischer Gesamtleiter der Juka Stauden war 24 Jahre lang der Bobinger Franz Xaver Holzhauser. Seit Jahresbeginn 2013 steht Harald Schuster (Mindelheim) am Dirigentenpult. Darüber hinaus arbeiten derzeit weitere acht Musikpädagogen unermüdlich für den hervorragenden Ruf der Stauden-Jugendkapelle als „Talentschmiede“.
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