Erbauliches statt Abenteuer
Zwei Stunden lang dauerte Karl Mays Vortrag in Augsburg. Der Schießgrabensaal und seine Nebenräume waren überfüllt, die Zuhörer hielten trotzdem aus. Es lag eine gewisse Spannung im Saal: hier die Anhänger seiner populären Reise- und Abenteuerromane, dort die Verteidiger seines symbolisch-psychologischen Spätwerks. Im Auditorium saß der damals elfjährige Bertolt Brecht. Morgen vor 100 Jahren, am 8. Dezember 1909 hielt May seine Augsburger Zuhörer in Atem.
Er wolle, "besonders für die hochverehrten Herrschaften zwischen zehn und sechzehn Jahren", nicht "eine Stunde gewöhnlicher Unterhaltung und Zeitverkürzung" bieten, nicht "Abenteuerliches aus dem Lande der Indianer, der Araber und der Beduinen" - das lohne nicht "die Reise von Dresden nach Augsburg". Vielmehr ging es ihm - hochaktuell - um die Aussöhnung der Menschheit mit sich selber. Durch das "Land der Qual" führe der Weg dorthin, wo der Friede zwischen Völkern, Rassen und Religionen zu Hause sei.
Karl May trug ein orientalisches Märchen vor
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