Fanal für das freie Amerika
In der Unibibliothek beschrieb Prof. Guy Stern den Widerschein der Bücherverbrennung
Als in Nazideutschland die Scheiterhaufen mit Büchern verfemter Autoren am 10. Mai 1933 aufloderten, kam es in New York zu einem spontanen Protestmarsch riesigen Ausmaßes: Über 100000 Menschen waren auf der Straße – jüdische Organisationen ebenso wie Gewerkschaften. Und die Zeitung Daily Worker setzte weitsichtig auf die Titelseite eine Karikatur mit zwei Opferaltären: Hinten brennen die Bücher, und vorne werden Menschen zum Holocaust aufgeschichtet.
Ausgegraben hat diese Reminiszenzen der deutschstämmige Germanist Prof. Guy Stern, der 1937 mit 15 Jahren in die USA emigrierte – und als Einziger seiner jüdischen Familie das Dritte Reich überlebte. Zum Jahrestag der Bücherverbrennung sprach der 90-Jährige, der gerade Ehrenbürger seiner Vaterstadt Hildesheim geworden ist, am Mittwochabend in der Unibibliothek über deren Widerschein in Amerika. Die Augsburger Literaturwissenschaftlerin Prof. Bettina Bannasch stellte ihn als einen der Gründerväter der Exilliteraturforschung vor. Guy Stern habe verfemte Autoren dem Vergessen entrissen: „Sie haben verdienstvolle Archivarbeit geleistet“, sagte Bannasch.
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