Ein Festspiel – auch mit dem Regen
Das Wetter zwang die Musiker mehrfach zum Standortwechsel. Irritieren ließen sie sich davon nicht. Sie boten unter der Leitung von Wilhelm F. Walz ein attraktives Programm
Um die zwei Zentralgestirne der Klassik – Mozart und Beethoven – mit romantischen Abstechern (Weber, zum Abschluss Mahler) zog das Programm der 18. Konzerte im Fronhof einen weiten Bogen. Wie derzeit bei den heftigen Wetterkapriolen nicht anders zu erwarten war, wurde der stimmungsvolle Ort hinter dem Dom lustvoll bespielt, doch mussten die tapferen Musiker der SUK-Symphony Prag mit ihrem Dirigenten Wilhelm F. Walz teils das schützende Dach von Evangelisch Heilig Kreuz in Anspruch nehmen – was wiederum zu einem rein musikalischen Plus führte in einem Raum, der ja mit erstaunlich guter Akustik aufwarten kann.
Zwei Schlüsselwerke, jeweils von Mozart und Beethoven, überstrahlten die von vornherein in die Kirche verlegte Orchestergala I am Freitagabend, da dem schwer transportierbaren Flügel kein Regentropfen zuzumuten war. Und darauf entfaltete Janina Fialkowska mit Beethovens 3. Klavierkonzert ihre pianistische Kunst. Wie sie die gestischen und harmonischen Wendungen erfasste und ausmodellierte, mit fast metallisch-brillantem Glanz ebenso wie mit angepasst perlender Virtuosität und atmender Lyrik (das gebethafte Largo), war hinreißend – der Beifall enthusiastisch. Mit der Sopranistin Sharleen Joynt machte die Pianistin anschließend Mozarts Arie „Ch’io mi scordi de te“ KV 505 zu einer farbigen lyrisch-dramatischen orchesterbegleiteten Szene. Auf Mozart eingestimmt wurde die SUK- Symphony mit der bildstark bewegten Ballettmusik zu „Idomeneo“. Doch die abschließende Jupiter-Sinfonie war das überragende Kernstück von Amadé. Wilhelm Walz und sein Orchester formten die Grenzgänge dieser sinfonischen Schlussapotheose Mozarts eindrucksvoll aus: Walz horchte die wie kleine Breaks erscheinenden Fast-Stillstände nach den turbulenten Themenverwandlungen sensibel aus, ließ nach den schwingenden Andante- und Menuett-Sätzen die ungeheuren Entwicklungen des Finales mit seinen vier Grundtönen kraftvoll Gestalt annehmen.
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