Für die Freiheit ging er ins Stasi-Gefängnis
Weil er der Gängelung der DDR entfliehen wollte, riskierte Günter Weinhold 1980 eine waghalsige Aktion. Er erreichte sein Ziel. Die Freiheit bleibt sein Herzensanliegen.
Günter Weinhold läuft es bei der Erzählung immer noch kalt über den Rücken hinunter. Obwohl es knapp 40 Jahre her ist, wühlt die Erinnerung den Augsburger auf. Es war aber auch ein mutiger Schritt von ihm, am 1. Mai 1980, als der damalige DDR-Bürger auf der Maikundgebung in Dresden auf einmal eine mit einer Parole beschriebene Tapetenrolle aus dem Ärmel zog und so vor der Tribüne der Funktionäre des Bezirks Dresden vorbeilief. Es war der „Mut der Verzweiflung“, der ihn zu dem Schritt bewogen hat, wohl wissend, dass das Konsequenzen haben würde.
„Es steht jedem frei, sein Land zu verlassen – Auch uns!“ stand auf dem Transparent. Günter Weinhold wollte frei sein, er wollte in Freiheit leben, nicht mehr von den Vertretern des sozialistischen Staates „gegängelt, bevormundet und bewacht“ werden. Dieser Schritt, der ihn für einige Monate in die Haftanstalten nach Dresden, Cottbus und Chemnitz führte, war für den Familienvater unausweichlich geworden. 1951 war er in Pirna in Sachsen zur Welt gekommen und in der ländlichen Gegend in einem bürgerlichen Haushalt aufgewachsen. Er war ein „Dorfkind“, wie er sagt, und er liebte das Miteinander der kleinen Gemeinde, das durch Hilfsbereitschaft geprägt war. Dass es nicht alle gut mit ihm meinten, vermeintliche Bekannte als „IM“, also als inoffizielle Mitarbeiter der Staatssicherheit, Informationen über ihn lieferten, sollte er erst viel später mitbekommen.
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