
Gefragt ist die Kraft zum Kompromiss
Augsburg ist nicht Kleinkleckersdorf. Die Anziehungskraft von Bayerns drittgrößter Stadt wird auch daran gemessen, welche Einrichtungen und Veranstaltungen sie zu bieten hat, wie sehr sie damit den Menschen nützt und deren Bedürfnissen entgegenkommt. So weit die Theorie. In der Praxis stößt dieser Anspruch rasch an Grenzen und zwar meist, wenn es um das Ruhebedürfnis Einzelner geht. Zwei Beispiele haben das diese Woche vor Augen geführt. Wieder einmal.
Kaum hat sich die Stadtpolitik mühsam zu einer Genehmigung der Eislaufanlage vor dem belebten Einkaufszentrum City-Galerie durchgerungen, drohen aufgebrachte Anwohner mit einer Klage. Und die ständige Stationierung eines Rettungshubschraubers am Klinikum, der schon seit Monaten in der Landespolitik reichlich Staub aufgewirbelt hat, treibt jetzt Nachbarn des Großkrankenhauses auf die Barrikaden.
Das Problem ist grundlegend, aber beileibe nicht neu. "Musik wird oft als Lärm empfunden, da sie mit Geräusch verbunden", dichtete schon im 19. Jahrhundert Wilhelm Busch. Den Lösungsvorschlag lieferte der Poet gleich mit: "Musik ist angenehm zu hören, doch ewig braucht sie nicht zu währen." Gefragt ist damals wie heute die Kraft zum Kompromiss - und das gilt nicht nur für Konzerte, sondern für Großveranstaltungen aller Art oder die Belastung durch die ratternden Rotoren eines Hubschraubers. Deshalb wird den Gegnern des Helikopters eine bloße Verweigerungshaltung nach dem Motto "Bei uns nicht" wenig nützen. Sie wäre auch nicht hinnehmbar, geht es doch in diesem speziellen Fall nicht um irgendwelche Lustbarkeiten, sondern um die Rettung von Menschenleben.
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