Freiheit heißt nicht Ungeduld
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes zum Friedensfest stehen die Freiheit aber auch die Einheit der Christen Der Gastprediger Matthias Türk hofft auf einen Durchbruch in Ökumene, vielleicht auch einen überraschenden
Freiheit – ein großes Wort und ein „komplexes Gut“, wie Oberbürgermeister Kurt Gribl im ökumenischen Festgottesdienst in St. Anna als Statement sagte. Einerseits sei sie Quelle und Garant gelingenden persönlichen und gesellschaftlichen Lebens, andererseits finde sie ihre unsichtbare Grenze in der Verantwortung fürs Ganze. So wie Jakob Fugger, von dem Stiftungsadministrator Wolf-Dietrich Graf von Hundt sagte, in den Schwierigkeiten seiner Zeit habe er in Freiheit und Verantwortung so gehandelt, dass sein Erfolg niemandem zum Schaden war. Kapellmeisterin Carolin Nordmeyer entdeckt Freiheit vor allem in der Kunst. „Durch die Musik kann ich kraftvoll wirksam werden“, meinte sie. Im Interpretieren einer Komposition erlebe sie, wie Utopien hörbar gemacht werden können.
Das geistliche Motto „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ legte der katholische Gastprediger Monsignore Matthias Türk aus Würzburg im Blick auf den Weg zur Einheit unter den Christen aus. „Viele Vorurteile wurden abgebaut, viele theologische Übereinstimmungen erarbeitet. Aber der große Durchbruch ist noch nicht gelungen“, räumte er ein. Sollten sich die Konfessionen also mit freundschaftlicher Nachbarschaft begnügen? Faule Kompromisse auf Kosten der biblischen Wahrheit dürfe es in der Ökumene nicht geben; eine Einheit der Kirchen entstehe vielmehr nur „aus einem tieferen Verständnis der einen Wahrheit des Herrn“.
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