Vom Korsett zum Dessous
Vor 70 Jahren eröffnete eine Schneidermeisterin einen Laden in Augsburg und wurde zur Anlaufstelle der „etablierten Gesellschaft“. Heute führt ihre Enkelin das Geschäft – unter ganz anderen Voraussetzungen
Ursula Kaschenreuther war 33 Jahre alt, als sie sich selbstständig machte. Soweit nichts Besonderes, wäre ihr Unternehmen nicht 1946, also kurz nach Kriegsende gegründet worden und noch dazu in einer Branche, die damals weitaus aufsehenerregender war, als sie es heute ist: Ursula Kaschenreuther eröffnete in der Kaiserstraße 5, der heutigen Konrad-Adenauer-Allee in Augsburg ein Geschäft für Miederwaren und Korsetterie – „Korsetten Erhardt“.
Doch das Angebot des Geschäfts war zunächst weniger Thema als die Suche nach einem passenden Ladenlokal. „Meine Mutter agierte damals unter erschwerten Bedingungen. Denn passende Räumlichkeiten in einer von Bomben getroffenen Stadt zu finden, gestaltete sich schwierig“, berichtet Elsbeth Gantenbein, die Tochter der Gründerin. Ihre Mutter habe es dennoch verstanden, sich mit ihrer Idee durchzusetzen und sich ihren Traum, schöne Mieder und Korsetterie herzustellen, zu erfüllen. So sei sie damals zur Anlaufstelle für die „etablierte Augsburger Gesellschaft“ geworden. „Für die Damen von damals war ein gut sitzendes Mieder ganz wichtig. Ohne das ging gar nichts“, erzählt Elsbeth Gantenbein. Acht Schneiderinnen habe ihre Mutter beschäftigt, die Mieder und Korsetts nach Maß anfertigten. Dazu seien Vertreterinnen in Schwaben unterwegs gewesen, um Aufträge zu generieren.
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