Herrlicher Trost
Musik zum Ewigkeitssonntag
Zwischen Trauer und Trost, Todessehnsucht und Glaubensgewissheit lag die Auswahl, die Michael Nonnenmacher mit seinem Madrigalchor und der Capella St.Anna zum Ewigkeitssonntag in St.Anna bot. Höchst anspruchsvoll für den grandiosen Chor, für die Zuhörer aber in stimmiger Abfolge waren dabei Psalmen und Gebete wie die selten zu hörende dramatische „Psalmensinfonie“ von Strawinsky, Bachs Motette „Komm, Jesu, komm“ und schließlich Mendelssohns Vertonung des 42. Psalms „Wie der Hirsch schreit nach dem Wasser“.
Strawinskys sinfonische Psalmen mit ihren Extremen in Dynamik, Rhythmik und Tonalität ging Nonnenmacher sehr behutsam an, ließ im zweiten Teil das Orchester mit betont „eckigen“ Fugen den Text unterstreichen. Vom „Schreien“ und „Tränen“ ist da die Rede, bevor in mysteriöser Tonsprache der allgemeine Lobpreis angestimmt wird. Das Gebet des Heiligen Siluan, das Arvo Pärt seelenvoll für Streichorchester vertonte, war danach mehr als ein kontemplativer Einschub an diesem Abend der dürstenden Seelen. Vielmehr vertieften dessen Momente der Stille auch die folgenden vielstimmig verschlungenen Sätze in ihrer Wirkung.
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