Im Räderwerk der Akustik
Lokomotiven vermögen auf sehr elementare Weise schiere Kraftentfaltung zu vermitteln. Jeder weiß das, der sich nah ans Gleis heranwagt, wenn der Zug vorüberdonnert. Ums Haar mitgerissen wird man aber nicht nur von so einem Ungetüm aus Stahl; widerfahren kann das einem auch bei der Begegnung mit einer in Musik gesetzten Lokomotive.
Zumindest dann, wenn sie so vehement daherstampft wie John Adams' Komposition "Short Ride in a fast Machine", dem ersten Stück beim Sonderkonzert des philharmonischen Orchesters im Augsburger Bahnpark. So manche Zuhörerhand ging da beim ersten Dampfablassen der Blechbläser reflexhaft zu den Ohren - denn schärfer, kälter, deutlich voluminöser als im behäbigen Konzertsaal drangen hier die Klänge vom Podium heran. So eine Industriehalle mit nackten Wänden ist nun mal zu anderem Zweck erbaut als dazu, den Klang eines üppig besetzten Instrumentalapparats maßvoll ans Ohr zu geleiten.
Augsburgs Philharmoniker im Bahnpark: Dahinter steckt nicht nur der Gedanke, aufzuspringen auf den Zug des 2010 gefeierten 175-jährigen Eisenbahnjubiläums. Es liegt auch die Absicht zugrunde, das generell nicht mehr so willig wie früher zulaufende Publikum herauszuholen aus den Polstern herkömmlicher Aufführungsstätten und ihm in ungewohnter Umgebung neue Reize zu bieten. Das dürfte im Falle des Bahnparks geglückt sein, wenn man den lang anhaltenden Schlussapplaus auch als Bestätigung für die Wahl des Orts nimmt.
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