Die Missstimmung über die Fusion stört Sparkassen-Kunden wohl kaum
Die Fusion der Kreissparkasse Augsburg mit der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim mag ein richtiger Schritt sein. Die Art und Weise des Ablaufs sorgt aber verständlicherweise für Missmut.
Dass Banken fusionieren, liegt angesichts der aktuellen Herausforderungen auf der Hand. Im Fall der Fusion der Kreissparkasse Augsburg mit der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim ist es auch weniger der Zusammenschluss an sich, der von manchen kritisch gesehen wird, sondern die Art, wie er zustande gekommen ist. Noch im März hatte der damalige Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Richard Fank, gesagt, dass die Bank weiter alleine agieren wolle - mit dem Zusatz, man wüsste nie, was die Zukunft alles bringe. Dass diese Zukunft schon schnell eine andere sein würde, wurde Ende April bekannt und kam überraschend. Dass die Stadtsparkasse Augsburg und deren Verwaltungsrat dem Vernehmen nach erst aus den Medien davon erfahren haben, hat für Missstimmung gesorgt.
Geheimniskrämerei, die bei solchen Fusionen auch nötig ist
Nach außen wollte man sich das nicht anmerken lassen und antwortete professionell mit einem sachlichen Statement. Der Hinweis von Oberbürgermeisterin Eva Weber, man habe die Stadtsparkasse in den letzten Jahren auf ein Niveau gebracht, sodass von außen herangetragene Entwicklungen nicht stören würden, sondern anspornen, kann man jedoch auch als kleinen Seitenhieb verstehen. Die Chance, sich mittelfristig mit der Kreissparkasse zu einer starken Bank für den Wirtschaftsraum zusammenzuschließen, wurde so, ohne selbst darauf Einfluss nehmen zu können, verpasst. Die Geheimniskrämerei, die ein Stück weit bei solchen Verhandlungen sicher nötig ist, bestätigt auch Fusionskritiker in ihrer Annahme, dieses Vorgehen sei bewusst so gewählt worden, um eigene Interessen schnell und ohne Störfeuer durchbringen zu können.
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