Die Theatersanierung ist ein Schicksalsprojekt für Schwarz-Grün
Schwarz-Grün stimmt geschlossen für ein "Weiter so" beim Augsburger Theater. Das Projekt kann eine große Strahlkraft entwickeln, es ist aber auch ein Wagnis.
Es war eine wichtige Richtungsentscheidung, die am Donnerstag im Augsburger Stadtrat getroffen worden ist. Schwarz-Grün hat sich wie erwartet durchgesetzt und bei der Theatersanierung für ein „Weiter so“ gestimmt. Den aktuellen Kostenschätzungen zufolge kann das Projekt bis zu 321 Millionen Euro kosten. Die Regierungskoalition trägt das mit. Das Geld dafür aufzubringen, auch wenn der Freistaat fördert, wird für die Stadt sehr wohl eine große Kraftanstrengung, anders, als es von manchem im Regierungslager suggeriert wurde.
Man kann diese politische Entscheidung so treffen. Es gibt gute Argumente, die für einen zentralen Theaterstandort sprechen. Das Unbehagen der Opposition aber, das in der mehrstündigen Debatte zu spüren war, ist ebenso nachvollziehbar. Bisher hat es an Transparenz gefehlt. Es wurde zwar nicht verheimlicht, dass zu den stets nach außen kommunizierten Gesamtkosten von 186 Millionen Euro noch die Steigerung der Baupreise hinzukommt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
321 Millionen Euro.... 321 Millionen Euro...
Und die restliche Kultur geht denen am Allerwertesten vorbei.
Aber hier... 321 Millionen Euro. Das ist schlichtweg Wahnsinn.
Dann der Bahnhofsumbau: 230 Millionen Euro.
Insgesamt werden hier 520 Millionen Euro plus X verpulvert.
Die haben den Bezug zur Realität komplett verloren. Steuergelder!!!
Gut, dass die Entscheidung für die Weiterführung des Projekts mit großer Mehrheit des Stadtrats (über 60%) getroffen wurde. Dass nun wieder über ein Bürgerbegehren nachgedacht wird, zeigt nur, dass es politische Kräfte in Augsburg gibt, die Mehrheitsentscheidungen nicht akzeptieren können und auch überzeugenden Argumenten gegenüber nicht zugänglich sind: Weder ein Moratorium macht Sinn, noch eine Dezentralisierung des Theaterbetriebs, noch ein weiteres funktionales Abspecken. Wer das Staatstheater in Augsburg will, muss das nehmen, das jetzt geplant ist. Wer es nicht will, sollte es wenigstens ehrlich sagen.
>> Dass nun wieder über ein Bürgerbegehren nachgedacht wird, zeigt nur, dass es politische Kräfte in Augsburg gibt, die Mehrheitsentscheidungen nicht akzeptieren können ... <<
Das Instrument des Bürgerbegehrens wäre ja nicht notwendig, wenn sich die Bürger stets durch die Mehrheitsentscheidung des Gemeindeparlaments gut vertreten sehen.
Gerade hier macht nun das Instrument Sinn, weil ja vor der Wahl erheblich niedrigere Kosten kommuniziert wurden und Kritiker in schäbiger Weise diskreditiert wurden.
>> Wer das Staatstheater in Augsburg will, muss das nehmen, das jetzt geplant ist. Wer es nicht will, sollte es wenigstens ehrlich sagen. <<
(edit/mod)
Schön wäre es allerdings auch gewesen, wenn die, die es von Anfang an wollten, ehrlich gewesen wären. Waren sie aber in Anbetracht des damals laufenden Bürgerbegehrens nicht. Im Gegenteil haben sie diejenigen, die die Zahlen 'visualisierten' wie die OB jetzt so schön formuliert, diskreditiert. Wie seinerzeit auch schon beim Kö-Umbau. Falsche Zahlen scheinen ein Markenzeichen Augsburger Stadtregierungen zu sein.
Schön finde ich auch immer, wenn Frau Weber auf das Haushaltsvolumen verweist, in dessen Verhältnis gesetzt der jährliche Betrag für die Abbezahlung der Theaterschulden nur ganz klitzeklein sei und damit zu 'verantworten'. Sie sollte ganz ehrlich mal sagen, dass von der genannten Milliarde 900 Mio in den Verwaltungshaushalt fließen. Und für andere Investitionen sind ja auch schon Gelder verplant und auf einmal sind die 6,5 Mio gar nicht mehr so marginal, wie sie uns jetzt Glauben machen will.
Wer will, liest mal was Peter Bommas dazu meint. Der ist natürlich aus der freien Szene, hat aber mehr Ahnung von Kultur und Kunst als einige, die sich einfach ml hinter der These: Augsburg braucht das Theater und zwar an diesem Standort und koste es was es wolle, verschanzten.