
Wenn die Stadt nun Verbesserungen für ihre Bürger umsetzt, tut sie etwas, was das Umland vorgemacht hat. Übersichtlicher wird es dadurch nicht
Vier Millionen Euro Zuschuss pro Jahr aus München für den Augsburger Verkehrsverbund sind viel Geld, aber kein Grund für Luftsprünge: Der Zuschuss ist auf fünf Jahre begrenzt (wer zahlt danach?), und AVV-weit ist das, was sich damit in Sachen Tarifstabilität umsetzen lässt, begrenzt. Große „Geschenke“ an die Fahrgäste lassen sich damit nicht finanzieren, aber an ein paar Stellschrauben lässt sich drehen. Die Augsburger Bürgermeisterin Eva Weber, die vor eineinhalb Jahren von schnellen Änderungen nichts wissen wollte, will die Geldquelle, die sich in München aufgetan hat, nun nutzen, um nachzubessern. Das ist grundsätzlich ein richtiger Schritt. Die Proteste in den ersten Wochen nach der Einführung waren laut.
Die Tarifreform war von Anfang an ein Kompromiss zwischen widerstreitenden Zielen und Interessen aus Stadt und Umland. Die Stadt holt mit ihrem Gutachter das nach, was das Umland schon zur Einführung der Tarifreform vorgemacht hat, nämlich Verbesserungen für sich (allerdings auf eigene Kosten) durchzusetzen. Konkret ist damit gemeint, dass Umlandstädte wie Gersthofen, Stadtbergen oder Friedberg auf die Tarifzonengrenze zwischen 20 und 30 gelegt wurden. Für die dortigen Bewohner war das gut. Die Stadt wird nun auch Verbesserungen herausholen wollen. Ein anderes Ziel der Tarifreform wird darunter aber leiden: Durch die Sonderregelungen wird die Tarifstruktur komplizierter als vor der Reform. Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, wenn sich Stadt und Landkreise vom Mantra verabschiedet hätten, dass das alles nicht mehr kosten darf.
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Die Diskussion ist geschlossen.
ENDLICH bewegt sich was, auch wenn noch überhaupt nicht klar scheint, in welche Richtung.
Ehrlich gesagt frage ich mich inzwischen, warum man nicht zum alten System zurückkehrt und die Fahrpreise mit dem Zuschuss aus München absenkt. Das neue System ist komplizierter und ungerechter als früher. Die kostenlose Cityzone ist, so steht es schwarz auf weiß im „Masterplan nachhaltige Mobilität“, problematisch, weil sie dazu führen kann, dass vor allem Fußgänger*innen vermehrt die Straßenbahn im Gratisbereich nutzen. Weil der Takt nicht verdichtet wird, wird es in den Fahrzeugen dann noch voller – das Umsteigen für Autofahrer*innen wird dann noch weniger attraktiv. Wenn die Cityzone nur dazu dient, den enormen Preisanstieg abzudämpfen, warum führt man dann die Unterteilung in Zone 10 und 20 wieder ein?
Und wann hört man endlich auf zu schreiben, nur die Gelegenheitsfahrten seien teurer geworden? In Wahrheit sind auch die Abopreise (Ausnahmen: 9-Uhr-Abo und Schülerabo) massiv gestiegen: Monatskarte 1 Zone: + 16,4 %; Mobil-Abo (ehemals Umwelt-Abo) 1 Zone: + 10,4 %; Mobil-Abo Premium (ehemals Umwelt-Abo Plus) 1 Zone: + 25 % - jeweils verglichen mit dem ersten Halbjahr 2017.
Wenn eine Fahrt mit dem Bus von Bobingen nach Göggingen drei Streifen bei 11 km kostet ist es nur logisch, wir sind ja beim AVV, dass eine Fahrt von Königsbrunn nach Göggingen bei 11 km nur einen Streifen kostet.
Schließlich ist die Strecke von Königsbrunn nach Göggingen trotz der zwei Zonen eine Kurzstrecke. Zwar 11 km aber nur 4 Haltestelle. Von Bobingen nach Göggingen Höhe Eichleitner Str. 11 km aber mehr Haltestelle eine Langstrecke.
Spannend ist auch die Frage warum die Strecke Göggingen Rathaus bis Burgfrieden mit dem 700er Bus die Hälfte kostet als wie mit der Straßenbahn. Bus ein Streifen Straßenbahn zwei Streifen. Die exakt gleiche Strecke ist beim Bus eine Kurzstrecke.
Schade das dich damit noch kein Gericht damit befasst hat. So von wegen Gleichheit und so.
Bin mal gespannt wie viele Weitblick und Vernunft die Politiker haben die sich damit jetzt erneut beschäftigen.
Man soll die Hoffnung nie aufgebe.
>> Die Stadt holt mit ihrem Gutachter das nach, was das Umland schon zur Einführung der Tarifreform vorgemacht hat, nämlich Verbesserungen für sich (allerdings auf eigene Kosten) durchzusetzen. <<
Die Zone 30 im Übergangsbereich war eine Notmaßnahme und keine Verbesserung!
Mit der ursprünglichen Konzept der swa wären Innerortsfahrten in Stadtbergen, Neusäß, Gersthofen oder Friedberg sehr teuer geworden - man hätte diese Vororte wie das Zentrum von Augsburg behandelt und stets 2 Zonen abgerechnet. Es wäre völlig absurd, wenn eine nur halbstündliche Busverbindung von Leitershofen nach Stadtbergen plötzlich soviel wie gute Tramverbindnung in Augsburg gekostet hätte.
Im Münchener MVV kostet das seit Jahren nur einen Streifen - Fahrten innerhalb einer politischen Umlandgemeinde sind eine Zone.
Wenn man das nicht will, soll man die Menschen in Augsburg einfach Auto fahren lassen und nicht mit solchen unehrlichen Tarifreformen nerven.