Liebes Tagebuch, ich bin im Dschihad
Das Schauspiel „Krass!“ soll sensibilisieren. Über radikale Tendenzen bei Jugendlichen.
Ein junges Mädchen feiert ausgelassen am Ufer eines Flusses. Sie ist mit ihren Eltern in das neue Haus in einer neuen Stadt gezogen, weg von Heimat und Freunden. Glücklich ist sie nicht. Am Fluss betrinkt sie sich mit den neuen Leuten aus der neuen Stadt. Hemmungslos. Es ist die zweite Szene von „Krass! Hauptsache Radikal“ in der Turnhalle der Kappellenschule in Augsburg Oberhausen. Die drei Schauspieler tragen rote Turnschuhe, weite Hosen und Kapuzenpullis. Sie tanzen, wirken immer betrunkener und fallen schließlich auf einer blauen Weichbodenmatte um. Die 16-jährige Sarah wird aus dem symbolisch dargestellten Fluss gezogen, liegt drei Tage im Koma. Danach ist für sie alles anders. Sie überlegt, welche Kraft für ihr Überleben verantwortlich sein könnte. „Gott? Aber welcher Gott“. Sie recherchiert im Internet, bis sie erfährt, dass Allah verbietet, Alkohol zu trinken. Unter radikalen Islamisten findet sie erneut Freunde und beginnt heimlich Kopftuch zu tragen. Sie lässt sich von den Gesprächen im Netz mitreißen. In einem Tagebuch beschreibt sie ihre letzte Zeit in Deutschland, bevor sie in den Dschihad geht.
Radikale Szenen gegen eine radikale Szene – das Junge Theater Augsburg hat ein neues Projekt, mit dem es an Schulen vor Extremismus warnt und aufklärt. „Krass! Hauptsache Radikal“ heißt die Produktion, die ausschließlich in Turnhallen aufgeführt wird. Die drei Schauspieler Birgit Werner, 26, Ramadan Ali, 30, und Fabian Feder, 28, schlüpfen darin in verschiedene Rollen. Die Schüler der Kapellenschule sehen 60 Minuten lang Szenen gewaltbereiter Jugendlicher und erfahren, wo diese Neigung ihren Ursprung nimmt.
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