
Feuerkugel am Himmel: Mega-Meteor verunsichert viele Menschen

Ein helles Licht am nächtlichen Himmel hat am Montagabend in Süddeutschland für Aufsehen gesorgt. Auch über Augsburg war der Feuerball zu sehen. Experten vermuten dahinter einen Meteoriten.
Ein Meteor? Es sind spektakuläre Bilder, die Leser am Montagabend unserer Redaktion meldeten: eine helle, grünlich leuchtende Lichtkugel die zwischen 22.30 und 22.45 Uhr für einige Sekunden den Nachthimmel über Augsburg erhellte. Viele ließ das Phänomen ratlos zurück. Was hatten sie gesehen? Ein Flugobjekt? Einen Meteoriten? Oder gar etwas Übernatürliches?
Benjamin Zeil machte einen Spaziergang im Antonsviertel, als er die Lichtkugel bemerkte. "Erst dachte ich, es wäre ein Flugzeug, doch es kam sehr schnell näher und war extrem hell. Keinerlei Geräusche waren zu vernehmen, lediglich eine helle weiße Kugel mit einigen Schweif-Funken", schrieb er unserer Redaktion.
Andreas Kornes sah das Licht ebenfalls über Lechhausen: "Es war leicht grünlich und flog kerzengrade. Es war nicht einmal sehr hoch, vielleicht 200 oder 300 Meter über dem Boden. Ich dachte erst es wäre ein ferngesteuertes Flugzeug."
Klaus Löwenhagen aus Augsburg machte gegen 22.40 Uhr diese Beobachtung: "Er war leuchtend hellgrün in einem Bogen circa 3- 4 Sekunden zu sehen und verschwand dann wie in einer Nebelwand ins Nichts."
Gruß
Am Dienstag ist nun klar: Die ungewöhnliche Erscheinung war kein regionales Phänomen. Auch in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen, aber auch in Österreich, Frankreich und der Schweiz meldeten Bürger laut Behörden die spektakuläre Sichtung. Viele von ihnen wählten beunruhigt den Notruf und alarmierten die Polizei.
"Es gingen am Montagabend mehrere Anrufe ein, dass Leute etwas am Himmel beobachtet haben", sagt Kristina Kelek, Pressesprecherin der deutschen Flugsicherung im Gespräch mit AZ-Online.
Im Internet kursieren inzwischen auch zahlreiche Videos von dem mysteriösen Himmelskörper. Und es gibt bereits erste Erklärungen. Laut Dr. Christina Zerbe von der Sternwarte Diedorf und Dozentin für Astronomie an der Hochschule Augsburg handelte es sich bei der Lichtkugel mit großer Wahrscheinlichkeit um einen großen Meteor, einen so genannten Boliden. Ähnliches vermutet Astrophysikerin Carolin Liefke vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg.
Ein Meteor dieser Größe ist laut Zerbe äußerst selten und kommt ein bis zweimal im Monat vor. Die Flughöhe des Meteoriten dürfte etwa zehn bis 30 Kilometer betragen. Zerbe geht davon aus, dass er am Himmel verglühte. Über einen Einschlag ist jedenfalls nichts bekannt. Dass es dazu kommt, ist laut Zerbe auch äußerst selten. Zuletzt traf in Bayern 2002 bei Schloss Neuschwanstein ein Meteorit auf die Erdoberfläche.
Update: Es war zweifelsfrei ein Meteorit
Es habe sich zweifelsfrei um einen Meteoriten gehandelt, sagte auch der Astronom Hans-Ulrich Keller vom Planetarium Stuttgart am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Spuren von ihm oder einen Einschlag gebe es nicht. Der etwa faustgroße Meteorit sei in rund 40 Kilometer über der Erde verglüht. Andere Ursachen könnten ausgeschlossen werden. Dies habe die Auswertung der Beobachtungen ergeben.
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