Mit 13 verteilte er schon Flugblätter im Nazi-Widerstand
Herbert Sturm ist seit 80 Jahren Gewerkschafter: Als Jugendlicher verteilte er Flugblätter, später wurde er Bergmann im Ruhrgebiet. Was ihn nach Augsburg verschlug.
Herbert Sturm war noch keine 14 Jahre alt, als er für die Gewerkschaft aktiv wurde. Der heute 94-Jährige verteilte Flugblätter im Widerstand gegen die Nationalsozialisten, die für ihn „hinter einem Stromhäuschen versteckt“ hinterlegt worden waren. „Das war ja verboten“, erklärt er, warum er den Eltern erst gar nichts davon erzählt hatte. Den Verteiler habe er nur einmal gesehen, dann nicht mehr. „Und wer erwischt wurde“, fährt er konspirativ fort, „kam sofort weg.“ Jetzt wurde der Senior von der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) für 80 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Die Grubenlampe gab Alarm
Viele Andenken an sein Berufsleben hat Herbert Sturm nicht behalten. Warum auch? Schließlich habe ihm die Arbeit unter Tage, wie er sagt, keinen allzu großen Spaß gemacht. „Einfacher Bergmann“ sei er gewesen, kein „Steiger“, was in seiner Branche einem Ingenieur gleichkommen würde. Er steht auf und geht in den Wintergarten, um eine Erinnerung ins Wohnzimmer zu holen, die er – gepflegt, wie sie ist – offensichtlich sehr in Ehren hält. Es ist eine Grubenlampe, die in 900 Metern Tiefe als eine Art Alarm diente. Denn wenn in ihr eine Flamme aufloderte, dann strömte irgendwo Gas aus. Doch eine Gasexplosion, sagt er dankbar, habe er nie miterleben müssen.
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