Mitarbeiter üben harsche Kritik am Jobcenter
Unbesetzte Stellen, überlastete Mitarbeiter, Fehlzeiten durch Krankheiten: Was vor drei Jahren ein Problem war, hat sich bis heute offenbar kaum geändert.
Vor drei Jahren waren die Mitarbeiter im Augsburger Jobcenter vollkommen überlastet. Klienten mussten teilweise monatelang auf ihr Geld warten. Die Umstellung des Computerprogramms sowie die Einführung eines Vier-Augen-Prinzips waren damals der Grund für die langen Bearbeitungszeiten. Nicht nur in Augsburg führten diverse Änderungen der Arbeitsabläufe zu Engpässen in Jobcentern: In vielen anderen Kommunen herrschten dieselben Missstände. Die RTL–Sendung "Team Wallraff" machte die Probleme bundesweit publik.
In Augsburg war die Stimmung unter den Mitarbeitern vor drei Jahren so schlecht, dass es immer mehr Fehlzeiten und Kündigungen gab. Und heute? Drei Jahre später sei die Atmosphäre im Jobcenter nicht viel besser, klagt ein Mitarbeiter. Er hat umfangreiche Beispiele und Informationen gesammelt und sich an unsere Redaktion gewandt. Seinen Namen will er freilich nicht in der Zeitung lesen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
»Dafür nehme er auch in Kauf, dass Fristen verstreichen, Überzahlungen und Verjährungen drohen oder andere Poststücke nicht zeit- und fristgerecht umgesetzt werden können.«
Das ist auch nur so lange lustig, bis die Überzahlung auf einmal zurückgefordert wird. So vor vielen Jahren bei mir geschehen. Beim Antrag wirklich *alle* Kontoauszüge aus den letzten zwei Jahren vorgelegt, um nach 12 Monaten zu erfahren, dass man monatlich um 50 € überzahlt wurde. Zurückverlangte 600 € zurückzuzahlen kann verdammt teuer sein, wenn man gerade Stütze bezieht. Sehr lustig, so was... Die genannte Vorgehensweise ist also am Ende doch wieder verdammt schlecht (wenigstens für den Staat, falls doch keiner drauf kommt).
»"Dazu wurde eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt und anschließend ein Arbeitskreis gebildet, der an diesen Themen arbeitet und Ergebnisse mit der Geschäftsführung umsetzt", sagt Kiefer.«
Und die sehen wie aus? Scheint ja nicht so recht zu fruchten. Wundert mich aber auch nicht wirklich, wenn man von Insidern erfährt, dass ein Personalschlüssel von einem Sachbearbeiter auf 200(!) Leistungsempfänger gerne mal vorkommt. Dann braucht man sich auch nicht mehr wundern, wenn das durchaus gewollte und sehr wichtige »Fördern« neben dem beliebten »Fordern« etwas™ zu kurz kommt. Hartz IV oder Arbeitslosengeld sind ja nicht nur eine Frage des Finanziellen. Wenn schon das Grundlegende nicht so wirklich gut über die Bühne geht, wie soll dann das nächstwichtigere noch klappen?