Mittendrin im Verhör
Das Theater verwandelt sich in ein Haus des Exils. Die Zuschauer erleben die Räume völlig neu und nehmen hautnah Anteil an den Schicksalen verfolgter Schriftsteller
Da ist er erst mal weg, der Personalausweis, einfach konfisziert von einem Uniformierten, dessen Augen hinter dunkler Sonnenbrille nicht zu erkennen sind, der mit barscher Stimme dröhnt: „Grinsen Sie nicht so unverschämt“ und einen in die Amtsstube schickt, damit man einen Asylantrag stellt. Aber wie, ohne Ausweis? Und wenn der Mann hinter dem Schalter eine andere Sprache spricht?
Wohlgemerkt: Wir sind im Theater, aber die üblichen Regularien eines Theaterbesuchs – Karte kaufen, Garderobe abgeben, in den Sessel fallen lassen und schauen –, sie funktionieren nicht bei dieser Vorstellung des Sensemble Theaters im Rahmen des Brechtfestivals, die viel mehr ist als eine gewöhnliche Inszenierung. „Schwarze Liste – Exilhaus“ ist eine Installation, ein Experiment, das nicht nur die ganze Kulturfabrik, sondern auch die Zuschauer einbindet. Denn „Exil“ das übergreifende Motto des Brechtfestivals, will diese Produktion erfahrbar machen – soweit das überhaupt möglich ist, wenn man weiß, dass man sich nach drei Stunden wieder auf sicherem Terrain bewegt.
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