Moderne Wegmarken
Eine Uraufführung und Schostakowitsch
Das Programm mündete für alle zusammen in der zerklüfteten Gefühlswelt von Dmitri Schostakowitsch. Auf dem Weg dahin, in eine „Vielfalt der Moderne“ (Titel), gingen das Augsburger Streichquartett und der Pianist Robert Lehrbaumer getrennte Wege. Die Matinee von Theatergemeinde/Mozartgesellschaft im Rokokosaal war geprägt von unorthodoxen Einfällen.
Mit einer Uraufführung startete der Trip. Das 2. Streichquartett von Meinrad Schmitt (*1935) erlebte man als bildstarkes Werk. In fünf Sätzen spielt der Komponist, einst Professor an der Münchner Hochschule und Leiter des Pegasus-Theaters, sein Gespür für farbige, klar geformte Klangereignisse aus – „Erbgut“ seines Lehrers Harald Genzmer. Von der Eröffnung, in der sich die Instrumente – Ludwig Hornung, Mariko Umea, Violinen; Ludwig Schmalhofer, Viola, Hartmut Tröndle, Cello – wie durch Zurufe zu vereinen schienen, über ein schwirrendes Pizzikato-Vivo, ein rasant gerastertes Allegro, ein melancholisch kippendes, an Schostakowitsch erinnerndes Lento, bis zum Finale und seine kraftvoll getriebenen Unisono-Passagen konnte man Schmitts feine, lapidar beherrschte Ästhetik genießen. Stürmischer Beifall.
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