Nachhall durch die Zeit
Die Domsingknaben gemeinsam mit dem Armida Quartett
Einen Spagat vom 15. Jahrhundert bis zur Mozart-Zeit, von alter sakraler Tonkunst bis zur Klassik vollzog das Konzert „Ave Verum“. In St. Georg, der Taufkirche von Leopold Mozart, wurde das Festivalpublikum von Mozart@Augsburg Zeuge, wie der Abend mit zielstrebig ausgeklügelter Programmatik die vokalen Repräsentanten der Fuggerstadt, also die Domsingknaben, mit dem Armida Quartett zusammenführte, diesem Spitzen-Ensemble, das ja durch die Bratscherin Teresa Schwamm einen engen Augsburg-Bezug hat.
Reinhard Kammlers Gesamtchor der Domsingknaben faszinierte sofort mit der ausbalancierten Spät-Renaissance von William Byrds herb-goldenem „Miserere“, dem ein Hymnus von Johannes Mangon folgte. Hier waren nur die Männerstimmen aufgeboten, die mit der heikelsten Aufgabe betraut waren: „Kyrie“ und „Gloria“ des Flamen Johannes Ockeghem, der im 15. Jahrhundert die Vokalkunst prägte, wenn nicht revolutionierte, lebten von einer Fantastik, einem expressiven Gestus, worin sich Ton-Text-Konstruktionen mit frei ausrinnenden Vokalisen spannungsvoll verbanden. Getrennt doppelchörig aufgestellt waren alle Sänger wieder in einem Hymnus von Tiburtio Massaino sowie in Gregorio Allegris „Miserere“. Damit war man quasi bei Mozart angelangt. Allegris Kult-Komposition war lange Jahre vor Nachdruck geschützt – bis es der 14-jährige Mozart auf einer Italien-Reise aus dem Gedächtnis aufschrieb. Auch die geografisch entferntere Nachwelt begann es dadurch zu lieben.
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