Nächste Haltestelle: Erinnerung
Wie in alten Zeiten sitzt Walter Eichinger in einer historischen Straßenbahn, drückt die Knöpfe, dreht an Hebeln und erklärt, wofür sie damals gut waren. Man meint fast, jeden Moment ertönt die Hupe und man fährt los. "Gezogen hat es hier, man saß ja direkt an der Tür", erzählt er. "Aber dafür hatten wir Fahrer auch eine extra Heizung." 40 Jahre lang ist Eichinger für die Stadtwerke Tram gefahren, in der Halle der Freunde der Augsburger Straßenbahn in Lechhausen kommen beim heute 67-Jährigen die Erinnerungen wieder hoch.
Zum Beispiel, dass man ganz früher die Scheiben noch mit der Hand wischen musste, mit einem Hebel. Dass in den angehängten Wagen noch geraucht werden durfte. Oder dass der Verkehr schon damals stressig war. "Als ich anfing, gab's noch keinen eigenen Gleiskörper. Wir sind auf der Straße mitgefahren und dann in Stoßzeiten mit den Autos im Stau gestanden. Manchmal sieben Fahrzeuge hintereinander." Spaß gemacht hat's ihm trotzdem, mit den jetzigen Fahrern möchte er nicht unbedingt tauschen. "Die neuen Combinos, da läuft ja alles per Computer, das ist doch gar kein richtiges Fahren mehr."
Die alten Straßenbahnen sind ihm viel lieber. Daher gehört er auch zu den Gründern des Vereins der Freunde der Straßenbahnen 1989. Zusammen mit Kollegen wie Herbert Wassner machte er sich daran, historische Fahrzeuge (derzeit 13) in drei Hallen aufzubewahren und zu restaurieren - das älteste stammt aus den Anfängen in Augsburg im Jahr 1898. Eichinger ist Kassenwart und widmet sich der Archivierung zahlreicher Fotos und Fahrpläne. Die Faszination lässt ihn einfach nicht los - auch wenn es "nur ein Hobby" ist. "Man hat das einfach im Blut", sagt er. Schon als Kind ist er jedem Zug und jeder Tram hinterhergelaufen.
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