Ein Lastenfahrrad als Blitzer? Warum nicht. Wer zu schnell erwischt wird, braucht sich nicht über Abzocke zu beschweren.
In der Regel nutzen Stadt und Polizei Autos, um die Geschwindigkeit im Verkehr zu messen. Dass sie die Technik in einem Lastenfahrrad deponieren, ist ungewöhnlich. Man könnte jetzt scherzen und sagen: In Zeiten von „Fridays for Future“ müssen sich eben auch die städtischen Verkehrsüberwacher einen grünen Anstrich geben. Doch hinter der Nutzung des Lastenrades stecken ganz praktische Gründe. An Engstellen im Stadtbereich ist es oft schwierig, ein Auto mit der Messtechnik abzustellen. Gerade in solchen Bereichen aber, diese Argumentation der Stadt ist durchaus stimmig, befinden sich oft Gefahrenstellen, an denen es besonders wichtig ist, dass nicht gerast wird.
Es gibt auch Kritik am Lastenrad-Blitzer - etwa von Stadtrat Peter Grab (WSA). Die Messtechnik sei in dem Rad zu gut versteckt, lautet sie. Autofahrer würden damit in eine Falle gelockt. Doch diese Argumentation greift zu kurz. Denn eigentlich ist es doch ganz einfach. Es gibt im Straßenverkehr klare Spielregeln. Wer sich an das vorgeschriebene Tempo hält, der hat auch nichts zu befürchten. Egal, an welcher Stelle der Blitzer steht – und ob er nun gut zu erkennen ist oder nicht. Wer zu schnell ist und erwischt wird, der braucht sich nicht über vermeintliche Abzocke zu beschweren. Auch wenn es zutiefst menschlich ist: Denn es ist eben meist einfacher, den Fehler bei anderen zu suchen als bei sich selbst.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Schlimm, dass ein Stadtrat wie P. Grab so etwas äußert!
Laut DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat wurden Im Jahr 2018 in Deutschland im Straßenverkehr 3.275 Menschen getötet und 396.018 verletzt. Also durch den Straßenverkehr und dort hauptsächlich durch die Autos wurden täglich 9 Menschen getötet und 1.080 verletzt. https://www.dvr.de/unfallstatistik/de/monate#2018
79 der Getöteten waren Kinder bis 15 Jahre. Oder: Alle 18 Minuten verunglückte ein Kind unter 15 Jahren.
Täglich wurde ein Fahrradfahrer und täglich wurde ein Fußgänger getötet. Und eine Hauptursache der schweren Verkehrsunfälle ist überhöhte Geschwindigkeit. Auch bei uns in Pfersee erlebe ich immer wieder Autofahrer – es sind Gott sei Dank nur wenige -, die viel zu schnell fahren. Ein kleiner Bub wurde vor Jahren in Sichtweite meines Arbeitsplatzes tot gefahren.
Wenn nur jeder 100erste Autofahrer durch zu schnelles Fahren lebensgefährlich wird, ist es sinnvoll, mehr „zu blitzen“ und diese Autofahrer wesentlich schärfer zu bestrafen. Danke, dass die Stadt hier einfallsreich tätig wird!
Raimund Kamm
>>Ein kleiner Bub wurde vor Jahren in Sichtweite meines Arbeitsplatzes tot gefahren.<<
Sie meinen hoffentlich nicht diesen Unfall, Herr Kamm:
https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Fahrer-uebersieht-Kind-Zweijaehriger-stirbt-bei-Unfall-in-Pfersee-id39192842.html
Der hatte aber schon überhaupt nichts mit Raserei zu tun. Eine sehr unglückliche Verkettung von Umständen. Im Grunde wollte der Fahrer sogar noch rücksichtsvoll sein und machte dann einen verhängnisvollen Fehler.
Natürlich müssen sich Autofahrer an Verkehrsregeln halten und sollen auch bestraft werden, wenn sie erwischt werden. Im Gegenzug sollte sich Stadt und Polizei ebenfalls an die Regeln für Blitzer halten.
Es gibt einen einfachen Trick, um der abzocke zu entkommen: wenn die Zahl auf dem Tacho mit der Zahl auf dem weißen Schild mit rotem Ring übereinstimmt, wird man nicht „abgezockt“.
Was aber in meinen Augen völlig inakzeptabel ist, dass das rad dann einfach auf dem Gehweg/Radweg steht.
Da es sich laut Herrn Bleymaier um eine Engstelle handelt, wieso blockiert das Lastenfahrrad mehr als die Hälfte des doppelt genutzten Fuß-/Radweges?