Nur nicht an der Welt verzweifeln
Eva Bley verleiht ihren Empfindungen auf der Osterkerze für Bergheim Ausdruck
Die katastrophalen Zerstörungen der japanischen Küstenregion und des Atomkraftwerks in Fukushima durch einen Tsunami gingen ihr im März 2011 nicht aus dem Sinn. Damit Ostern feiern, wie sollte das gehen? Also nahm die Künstlerin Eva Bley ihre inneren Bilder auf in die Gestaltung ihrer Osterkerze für St. Remigius in Bergheim. Zu den Ertrunkenen und Verzweifelten in einem düster violetten Bereich trat der Schmerzensmann mit der Dornenkrone – und der Auferstandene in gleißend hellem Licht. Ein Apfel als Erinnerung an die Urversuchung des Menschen, wie Gott sein zu wollen, und ein weißer Bogen kamen hinzu. Eine erschöpfende Deutung bleibt die Künstlerin schuldig.
Seit über einem Jahrzehnt gestaltet Eva Bley die Bergheimer Osterkerze. Professor Klaus Kienzler, der Priester am Ort, hatte sie entdeckt. Auch im Jahr 2015 wird sie sich von ihren aktuellen Empfindungen leiten lassen. „Ich lasse mich gern inspirieren von dem Wort, das ich höre und worüber ich nachdenke“, sagt sie. Sich in das immer gleiche österliche Thema von Tod und Auferstehung zu vertiefen und dafür jedes Jahr einen ganz neuen künstlerischen Ausdruck zu finden, das gehört für Eva Bley zu ihrer spirituellen Vorbereitung auf Ostern. Natürlich gibt es Konstanten bei der Gestaltung: das Alpha und das Omega, die fünf Kreuzesnägel, die Bewegung vom Tod zum Leben. Es habe sich eine bestimmte Abfolge herausgebildet: unten das Dunkle, darüber die Verwandlung, die Neuwerdung. Das Bild windet sich um die Kerze, steigt spiralförmig nach oben. Das sei gar nicht so leicht zu realisieren, denn Eva Bley malt mit Acrylfarben auf das Wachs. „Ich sehe von meinem Motiv immer nur einen Ausschnitt, muss die Kerze ständig weiterdrehen und darf dabei nicht ins schon gemalte Bild fassen“, beschreibt sie ihre Arbeit an einer Osterkerze. Und noch eines ist wichtig: Korrigieren ist in dem Bild auf Wachs fast nicht mehr möglich. „Ich male mit sehr kräftigen Farben, denn die Kerze im Altarraum muss eine Fernwirkung haben und bis in die hintersten Bankreihen der Kirche sichtbar sein.“
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