Pflege-Razzia: Der Stand der Ermittlungen nach sechs Monaten
Plus Ein kriminelles Netzwerk in Augsburg soll Pflege- und Krankenkassen um Millionen betrogen haben. Warum einige Verdächtige wieder auf freiem Fuß sind.
Es war eine der größten Razzien, die es in Augsburg je gegeben haben dürfte. Mehr als 500 Polizisten durchsuchten im Oktober vergangenen Jahres in der Stadt insgesamt rund 170 Büros und Privatadressen, mehr als ein Dutzend Beschuldigte kamen zunächst in Untersuchungshaft. Der Verdacht hat es in sich: Acht der etwa 60 Pflegedienste in Augsburg sollen im großen Stil Pflege- und Krankenkassen sowie Sozialhilfeträger betrogen haben. Bei einem der Verdächtigen, einem Pflegedienst-Geschäftsführer, stießen die Beamten auf einen größeren Fund, als sie seine eher überschaubare Wohnung in Pfersee durchsuchten: Die Ermittler beschlagnahmten unter anderem rund drei Millionen Euro in bar, gelagert in zwei Koffern, größtenteils in 500er-Scheinen.
Seither ist etwa ein halbes Jahr vergangen. Ein schnelles Ende des Verfahrens ist nach Auskunft der leitenden Staatsanwaltschaft München I derzeit nicht in Sicht. Wie berichtet, haben die Ermittler, darunter eine bei der Augsburger Kripo angesiedelte Sonderkommission, zwischenzeitlich weitere Beschuldigte ins Visier genommen. Im Februar teilte die Staatsanwaltschaft mit, es sei „zu einer Ausweitung des Kreises der Beschuldigten" gekommen. Die Gesamtzahl der Verdächtigen dürfte damit bei über 100 liegen, auch wenn als wahrscheinlich gelten kann, dass wohl nicht alle von ihnen strafrechtlich belangt werden. Bei vielen der Beschuldigten handelt es sich um Patienten der Pflegedienste und Angehörige, die als Komplizen des Betrugsmodells agiert haben sollen.
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