Die Wertach ist in Augsburg zum beliebten Freizeit-Areal geworden. Das bringt Probleme mit sich - auch, weil die Stadt weiter wächst.
Die Idee, an der Wertach mindestens einen offiziellen Grillplatz einzurichten, ist richtig. Der Fluss hat sich zum Ausflugsziel entwickelt, was ein gewünschter Effekt war. Inzwischen zeigt sich aber, dass es nötig ist, diesen Naherholungsdruck auch zu kanalisieren. Die Wertach wird kein Einzelfall bleiben: Wenn Augsburg in Zukunft dichter bebaut wird, dann wird das zur Folge haben, dass mehr Menschen als heute pro Quadratkilometer leben. Der Druck auf Erholungsflächen wird zunehmen, weil anteilig weniger Bürger einen Garten zur Verfügung haben. Darauf wird die Grünplanung reagieren müssen.
Zurück zur Wertach: Es ist ein Unding, wenn Picknicker ihren Abfall herumliegen lassen. Es ist rücksichtslos gegenüber anderen und es ist eine Umweltsauerei. Appelle bringen wenig. Was also tun? Mehr Kontrollen als ohnehin schon? Wenn einem beim Ausflug ständig der Ordnungsdienst über die Schulter schaut, auch wenn man gar nichts Verbotenes macht, ist das wenig erholsam. Höhere Bußgelder? Über 1000 Euro fürs Wegwerfen von Müll wie in Singapur würden nicht in den Rahmen in Deutschland passen – auch für gefährliche Verkehrsdelikte kommt man günstiger weg. Mehr Reinigung? Man kann hinterfragen, ob es richtig ist, dass die Stadt nun 100000 Euro Steuergeld jährlich in die Hand nimmt, um in den Grünanlagen den Dreck einiger wegzumachen. Aber es ist letztlich ein praktikabler Ansatz.
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