
Adolf, der Vornamendieb

Das Theater in der Frauentorstraße beschert dem Publikum ein spannendes, temporeiches Psychostück
Ein Salon, Pariser Altbau: Wände in snobistischem Altrosa, Bücherregale bis unter die Decke, Türrahmen mit Holzkassetten. Vorne Legosteine, Kinderzeichnungen an der Wand. Scharf ausgeleuchtet und klar konturiert atmen die zahlreichen Details des Bühnenbilds, das das Theater in der Frauentorstraße (tif) für sein neuestes Stück „Der Vorname“ im Kolpingsaal installierte, selbstgewisse Liberalität und vornehmen Wohlstand seiner Bewohner. Elisabeth (Carolin Köhler) in Schwarz und Pierre (Thomas Keller) im rosa Hemd und Dreiteiler haben es geschafft – samt codegesicherter Eingangstür. Er ist Literaturprofessor, sie als Lehrerin.
Bei postkolonialer marokkanischer Küche will das Ehepaar den Abend mit Freunden verbringen. Doch schon bevor Elisabeths Bruder Vincent, seine Frau Anna und der Familienfreund Claude eintreffen, zeigen sich erste Risse in der ehelichen Fassade. Die Ankunft von Schwager Vincent (Christoph Oebels) provoziert Pierre zu blasierten Kommentaren. Erst ist es der protzige SUV, über den er sich lustig macht, dann das Ultraschallbild seines werdenden Sohnes, das Vincent stolz aus der Tasche zieht. Auf die Frage, welchen Wein man denn trinken wolle, rot oder weiß, folgt Vincent mit der abfälligen Retourkutsche: „Kommt drauf an. Wollen wir ihn zum Essen oder zum Füße Waschen?“
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