Prozess in Augsburg: „Ich hab die Oma gekillt“: 22-Jähriger beichtet Tat beim Kiffen

VonJörg Heinzle

Siegfried H. beichtet beim Kiffen den Mord an seiner Oma gegenüber seinem Bruder. Danach rauchen die beiden einfach weiter. Im Gefängnis bezeichnete er seine Oma als "Miststück".

Hat Siegfried H., 22, seine Großmutter im Drogenrausch umgebracht? Vor dem Landgericht wird derzeit der Mordfall Sybille H. aufgerollt, gestern sagte der 19-jährige Bruder des Angeklagten aus. Der Bruder gab an, er habe vom Tod seiner Oma schon Tage vor der Entdeckung ihrer Leiche gewusst. Er habe, wie zu dieser Zeit fast täglich, abends mit Siegfried H. gekifft. Die Brüder rauchten Kräutermischungen. Plötzlich habe Siegfried H. gesagt: „Ich hab die Oma gekillt.“

Oma ausgezogen und in Badewanne gelegt

Erst habe er die Geschichte nicht glauben wollen. Doch dann zeigte Siegfried H. den Wohnungsschlüssel der Großmutter und meinte: Geh doch rauf. „Da hab ich gewusst, dass es kein Spaß ist.“ Die Trauer um die Oma hielt sich auch bei dem 19-Jährigen in Grenzen. „Ich wollte mit ihr nichts zu tun haben, es gab mit ihr immer Stress“, gab er vor Gericht zu. Die Brüder lebten zum Tatzeitpunkt im September 2013 bei ihrer Mutter – in der selben Wohnanlage wie Großmutter Sybille H., 69. Die Ermittler gehen davon aus, dass Siegfried H. (Verteidiger: Jörg Seubert) den Mord beging. Am Tag darauf soll H. noch mal an den Tatort zurückgekehrt sein. Er zog die Tote nackt aus, legte sie in die Badewanne, putzte sie mit Reinigungsmittel und ließ heißes Wasser ein.

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